April/Mai 2025 – Blühende Landschaften

Blühende Landschaften: vor mehr als drei Jahrzehnten ein politisches Versprechen in Deutschland, aber auf Andros, unserer Katzeninsel, eine mit allen Sinnen erlebbare Realität. Lasst Euch mitnehmen auf eine Reise – gut ausgefüllt mit unserer Tierschutzarbeit, aber auch voller kleiner Naturwunder und einer beeindruckenden Inselwelt!

Diesmal zog es gleich vier Reisende nach Griechenland. Wie schon so oft in den Jahren zuvor reisten Maries Eltern Sabine und Hermann zu den vertrauten Plätzen und unseren Freunden vor Ort. Nahezu zeitgleich nahmen aber auch zwei Reiseneulinge Andros in Augenschein: das Ehepaar Alfred und Ingrid, beide Mitglieder unseres Vereins und Alfred noch zusätzlich in der wichtigen Funktion des Kassenwarts. So kann er sich persönlich davon überzeugen, wo und wie wir unsere Spendengelder einsetzen, die von ihm gehütet und verwaltet werden!

Nahezu zeitgleich, da es für „Neue“ einfacher ist, mit erfahrenen Androsreisenden an der Seite alles kennenzulernen: unsere Katzen, ihre Plätze, unsere Freunde vor Ort, die Aufgaben, die damit verbunden sind, und die Insel selbst.

Eigentlich wollten die passionierten und aktiven Wanderer Ingrid und Alfred hauptsächlich ihren Urlaub auf der inzwischen vielgerühmten Wanderinsel Andros verbringen und nebenbei auch ein wenig mithelfen, die Katzen zu versorgen.

Eigentlich…

Doch am besten lassen wir die Reisenden selbst berichten, denn Alfred ließ es sich nicht nehmen, eine tägliche Zusammenfassung ihrer Erlebnisse zu senden, und auch Sabine steuerte die eine oder andere Anekdote bei. Alles noch ergänzt um viele, viele Fotos beider Reisepaare.


TAG 1

Zuerst starteten am Ostermontag Maries Eltern Richtung Süden.

 

Um nicht zu viel Zeit mit der Anreise zu verbringen, planten sie, nach dem Flug gleich mit einer der Abendfähren überzusetzen. No risk, no fun! Wie es meist so ist, wenn knapper kalkuliert wird, landete das Flugzeug mit reichlicher Verspätung in Athen. Der Mietwagen musste dann auch noch übernommen werden, bevor es weiter zum Fährhafen ging:

„Durch die Verspätung sahen wir unsere Chancen, die Fähre um 17:30 zu erreichen, so nach und nach schwinden. Sie war aber noch im Hafen, hatte auch Verspätung, letzte Autos fuhren drauf. Und unseres als allerletztes! Wir konnten die Tickets an der Rezeption kaufen. Dem freundlichen Officer habe ich dann auch den Grund unseres Andros-Besuches erzählt. Er schien beeindruckt zu sein.“

 

Der Plan ging also doch noch auf und Maries Eltern verbrachten wie vorgesehen bereits den Abend in dem Ferienhaus, das uns auf so vielen Reisen schon als Quartier diente.


TAG 2

Der nächste Morgen sah die auf Andros Angekommenen schon frühzeitig auf den Beinen. Sabine und Hermann kümmerten sich als erstes um die Futterstellen. Wie immer müssen sich die Katzen dort wieder an die neuen Dosenöffner gewöhnen, so dass anfangs nur recht wenig Andrang herrschte.

Dieser noch unkastrierten, namenlosen Katze kommt demnächst eine wichtige Rolle zu:

 

Ansonsten begegnen uns einige alte Bekannte wie Miss Meier, Fitz und Merle sowie Kalinero.

 

Ein Spaziergang durch den Ort gehört zum Beginn einer Reise ebenfalls dazu.

 

Den Reiseneulingen war es gegönnt, die Anreise etwas entspannter anzugehen. Sie flogen heute nach Athen und legten zwischen Flug und Fähre eine Übernachtung in der Nähe des Fährhafens Rafina ein.

Aber auch sie blieben nicht von unerwarteten Zwischenfällen verschont. Alfred gab, wie es üblich ist, bei der Mietwagenfirma die Flugnummer an, damit sich die dortigen Angestellten auf die Ankunft einrichten konnten. Doch das wurde gepflegt ignoriert, und da zwischen Beginn der Mietwagenbuchung und der Ankunft einige Stunden lagen, wurde der Mietwagen anderweitig vergeben. Nach einigem Hin und Her wurde dann aber noch ein anderes Fahrzeug gefunden.


TAG 3

Auch dieser Tag begann auf Andros mit den Frühstücksrunden an den Futterstellen sowie mit dem ersten Einsatz: Tiffy sah nicht gut aus und wirkte kränklich. Sie war daher sozusagen das Begrüßungsgeschenk zum Wiedersehen mit der Tierärztin und wurde dementsprechend untersucht und medizinisch versorgt.

 

Alfred und Ingrid genossen einen stimmungsvollen Tagesanbruch, bevor sie sich aufmachten, die Fähre zu entern und Andros entgegenzufahren:

„Die Hotelübernachtung hier hat sich als sehr positiv herausgestellt. Gutes Abendessen, köstliches Bier für die ausgedörrte Kehle, tolle Aussicht vom Zimmer. Ein leckeres umfangreiches Frühstücksbuffet, schöner stimmungsvoller Sonnenaufgang über Rafina.“

 

„Wir haben dann einen kleinen Bummel zum Hafen zur Orientierung unternommen und in die überschaubare, aber saubere City/Fußgängerzone. Anschließend stand der übliche, schon traditionelle Großeinkauf bei Lidl auf dem Programm. Pech für die nächste Kundschaft, dass dann das Coshida-Regal ausverkauft war. Die Blicke… verwundert, verwirrt, verärgert. Irgendwas von allem.“

Ja, auch die neuen Reisenden pflegen unsere Tradition, den Lidl in Rafina zu plündern!

 

„Dann noch etwas Wartezeit, und wir sind frühzeitig zum Dock gefahren. Rückwärts in enger Spur mit unbekanntem Auto in die Fähre, das hat was. Pünktliche Abfahrt um 15:30 Uhr und dito pünktliche Ankunft zwei Stunden später.“

 

„Ein Traum, die anschließende Fahrt die Küste entlang bei abendlichem Streiflicht. Einfach ein wunderschöner erster Eindruck.“

Wer kann es ihnen verdenken, dass sie deshalb auf der Fahrt von Gavrio, der Hafenstadt auf Andros, in ihre Unterkunft im Südosten der Insel immer wieder anhielten, um nicht nur im Vorbeifahren durch das Autofenster erste Blicke auf diese wildromantische Insel zu werfen?

 

Souverän meisterten beide auch die nächste Herausforderung. Sie waren zwar vorgewarnt, dass es auf Andros keine richtigen Adressen gibt, offensichtlich weil da jeder jeden kennt. Sie wussten auch, dass man auf der Insel am besten mit Geokoordinaten zurechtkommt (und erhielten alle Daten einschließlich der ihrer Unterkunft vorab von Jörg). Doch Alfred berichtete:

„Bei der Anfahrt auf den kleinen Ort unserer Unterkunft hat uns unser Auto-Navi vollkommen im Stich gelassen. Wir fanden uns auf einer unpaved gravelroad mit extremen Schlaglöchern wieder. Ok, also irgendwie wenden und eine andere Route suchen. Apropos suchen, das Spiel ging dann weiter bei der Suche nach unserem Cottage. Mit leerem Handyakku nicht so einfach. Immerhin, wir waren dann heilfroh, wohlbehalten und nur etwas verspätet anzukommen. Das Cottage ist stylisch und sehr liebevoll hergerichtet.“

 

„Spät, gegen 21:00 Uhr ging’s dann noch zum Abendessen. Wir haben im Restaurant zwei und draußen insgesamt ca. fünf Katzen gesehen und später mit einigen Leckerlies versorgt. Teilweise zutraulich und kastriert, teilweise jung, ängstlich und noch unkastriert. So, jetzt erstmal eine gute Nacht!“

 

Dieser schwarze, kastrierte Kater kam Lavinia und Jörg, die diese Reise natürlich mit besonderer Spannung verfolgten, sowohl vom Aussehen als auch von seinem Verhalten her seltsam vertraut vor – und sie fanden auch etwas Erstaunliches heraus! Doch davon berichten wir erst im folgenden Kapitel…

 

TAG 4

Heute stand für Alfred und Ingrid das Kennenlernen der Inseltierärztin in Chora und auch unserer Freundin A.(2), die zwar in Athen lebt, aber mehrmals im Jahr nach Andros reist, auf dem Plan.

Und sie hatten sich für ihren ersten echten Inseltag auch vorgenommen, unsere Futterstellen morgens und abends zu versorgen, so dass die spätere Tageszusammenfassung so begann:

„Der Tag heute war eigentlich nicht wie jeder andere. Natürlich mussten wir uns zunächst etwas im Ort orientieren. Sabine und Hermann waren schon eher Richtung Chora aufgebrochen, und so hatten wir uns vorsorglich mit Coshida und Leckerlies bewaffnet und sind ohne die erfahrene Begleitung losgezogen. Die Futterstelle 1 war schon recht gut besucht, ca. 5 Katzen. Jungtiere und ein Black Beauty mit tollen Bernsteinaugen. Hat offensichtlich das Sagen und ist sehr scheu.“

Vor die Linse kamen Fitz und Merle, …

 

… ein unkastrierter Neuzugang, der ebenfalls noch eine Rolle spielen wird, …

 

… hier noch einmal zusammen mit Merle, sowie…

 

… der schöne Schwarze mit den Bernsteinaugen.

 

„Anschließend besuchten wir die Futterstelle 3. Hier waren drei Katzen anwesend, davon zwei Jungkatzen vom Herbst und Miss Meier. Wir werden morgen mal einen Versuch starten, von Futterstelle 1 und/oder 3 zwei Katzen in die Box aufzunehmen.“

Miss Meier zusammen mit der gestern bereits erwähnten jungen, unkastrierten Katze.

 

Im Ort begegnete Alfred und Ingrid erneut der schwarze freundliche Restaurantkater vom Vorabend, dessen Foto am hellichten Tag den von Lavinia und Jörg gehegten Verdacht verstärkte, …

 

… bevor die Reisenden zu ihrem geplanten Treffen aufbrachen:

„Nun ging es über eine sehr schöne Bergtour nach Chora. Mehrere Fotostopps verlängern die Fahrtzeit erheblich.“

 

„Immerhin haben wir es nach einigen Versuchen geschafft, dort Sabine und Hermann zu treffen. Ein schönes herzliches Wiedersehen einige tausend Kilometer von zuhause entfernt. Dank eines Tipps von Jörg konnten wir zwei Minuten von unserem Standort entfernt die Tierärztin besuchen.“

(Anmerkung der Redaktion: Die Tierarztpraxis liegt etwas versteckt in einer der kleinen Seitenstraßen der verwinkelten Inselhauptstadt. Von dort, wo Alfred und Ingrid parkten, war es entweder nur ein kurzer Fußweg an zwei, drei Häusern vorbei oder eine längere Autofahrt durch den ganzen Ort. Die Reisenden entschieden sich für die kurze Variante…)

Gefunden – hier residiert die Tierärztin!

 

„Ein kurzes Hallo und herzliches Willkommen mit freundlichem Austausch. Netter Zufall am Rande: ‚Patient‘ vor uns war eine junge deutsche Kölnerin, die seit zwei Monaten auf Andros lebt. Sie versorgt in Chora wohl etliche Katzen und hatte auch jetzt einen Kater zu Kastration gebracht. Am Nachmittag haben wir dann auch A.(2) kennengelernt. Sabine hatte ein schönes Beisammensein organisiert.

Zu guter Letzt wurden dann von uns noch einmal die Futterstellen 1 und 3 besucht und versorgt. Der große schwarze Kater scheint etwas weniger ängstlich zu sein. Wir werden morgen früh wieder die Futterstellen anfahren, und vielleicht haben wir ja Anfängerglück.“

 

Dante und eine offensichtlich kastrierte Katze (siehe die fehlende Ohrspitze), die uns aber unbekannt ist – ein weiteres Rätsel dieser Reise.

 

Noch einmal die beiden zusammen mit Merle.

 

Ein schönes Gruppenfoto, auf dem von vorn nach hinten Fitz, Dante, Merle, Günni, das unbekannte Wesen, Lars-Ole und Kalinero zu sehen sind:

 

An Futterstelle 3 gelangen schöne Einzelportraits von Miss Meier, Vina und der kleinen Neuen.

 

TAG 5

Auch heute schaffen es Alfred und Ingrid noch nicht, einen richtigen Urlaubstag einzulegen, denn…

„Für heute Morgen hatten wir uns vorgenommen, zwei Katzen von den Futterstellen 1 und 3 zu fangen und zur Tierärztin zur Kastration zu bringen. Zunächst sah es nach einem Misserfolg aus. Die Katzen waren noch relativ satt von dem üppigen Dinner am Vorabend, und die eventuellen Kandidaten dachten nicht im Traum daran, uns nahe genug heran zu lassen, geschweige denn von selbst dieses merkwürdige, begehbare Riesenteil in Augenschein zu nehmen.

Nach einer gewissen Zeit tauchte dann ein neuer getigerter Kater auf, der den Fehler machte, mich auf eine gute Armlänge heranzulassen. Offensichtlich hat dieser nicht damit gerechnet, dass auch ein Ruheständler noch zu schnellen Aktionen in der Lage ist. Na, jedenfalls hatte ich mir dann dieses wirblige Fellbündel geschnappt und in die Box gepackt.“

Das war der gestern erwähnte Tigerkater an Futterstelle 1.

 

„Dasselbe gelang uns dann an Futterstelle 3 mit einer jungen rot-weißen Katze, die sich unvorsichtig über ihr Frühstück hermachte.“

Hier handelte es sich um die an den Vortagen erwähnte Katze, der mit dem Tigerkater die Ehre zuteil wurde, die beiden ersten von Alfred und Ingrid gefangenen Androskatzen zu sein.

 

„Der anschließende Transport zur Tierärztin verlief problemlos, und dort konnten wir erfreulicherweise wieder Maries Eltern treffen.“

Zwei schnelle Fotos der Kirche der Geburt der Jungfrau Maria an der Straße nach Chora waren dank friedlicher Mitreisender auch möglich:

 

Sabine und Hermann hatten Scotty mitgebracht, der wegen einiger Wunden versorgt wurde.

 

Hier wartet das Trio auf die Behandlung:

 

Aber auch die Reisenden müssen sich natürlich gedulden, bis die Tierärztin ihre Arbeit getan hat:

„Die Wartezeit haben wir bei einem kräftigen Regenschauer und gutem Cappuccino überstanden.“

 

Etwas Werbung wurde ebenfalls platziert, bevor sich Alfred und Ingrid mit ihrem Fang auf den Rückweg begaben:

 

„Nach Abholung der kastrierten und noch schlafenden Katzen sind wir auf dem Rückweg kurzerhand spontan zum Kloster Panachrantos abgebogen. Es liegt auf 800 Metern Höhe in traumhaft schöner Berglage mit Blick auf Chora.“

 

Auch der heutige Tag wurde mit einer Runde an den Futterstellen abgeschlossen.

Maries Eltern brachten Scotty wieder zu seiner Gruppe zurück, die heute außerdem aus Tiffy, Data, Liane und Mocca bestand:

 

Alfred und Ingrid kümmerten sich demzufolge um die Futterstellen 1 und 3. Allerdings waren die Katzen etwas kamerafaul. Es zeigten sich am Abend lediglich eine Handvoll unserer Schützlinge.

 

Abends im Restaurant erschien zum einen ein uns unbekannter Kater, den offensichtlich Einheimische im Rahmen der immer mal wieder ausgerufenen Kastrationsprogramme der Gemeinde kastrieren ließen.

 

Zum anderen ließ sich wieder der zutrauliche schwarze Kater blicken.

 

Nach etlichen Recherchen in unserem „Katzenlexikon“ und früheren Reiseberichten sind sich Lavinia und Jörg sicher, dass es sich hier um Kefali handelt – der einzige zutrauliche Kater in all der Zeit in diesem Ort, der schwarzes Fell mit rötlichem Einschlag hat. Er wurde im Februar 2020 von Lavinia zur Kastration eingefangen und war während ihrer gesamten Reisezeit extrem verschmust und freundlich.

 

Seitdem sahen wir ihn aber nicht mehr – er scheint wohl ein Zuhause in der Nähe der Restaurants zu haben.

Damit geht nun auch dieser Tag zu Ende. Ob es Alfred und Ingrid morgen gelingt, einen Urlaubstag für sich zu haben?


TAG 6

Nein, auch dieser Tag hält für Alfred und Ingrid keinen Wanderurlaub bereit!

Obwohl… heute steht ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm – ein Besuch bei unseren Freundinnen H. & I. auf der anderen Inselseite, der bisher regelmäßig zu einer Fotosafari mit längerem Fußmarsch führte. Also zumindest am Wandern soll es heute nicht scheitern!

Doch zunächst gibt es noch ein weiteres Kennenlernen, wie der Tagesbericht verrät:

„Heute war wieder ein langer Tag für unsere Cats. Schon für den Vormittag hatte Sabine für uns ein Treffen mit S. arrangiert. Bei einem echten ‚Greek coffee with two sugar‘ haben wir den freundlichen Kapitän i.R. kennengelernt, der uns bei der Versorgung unserer Katzen unterstützt.“

Auch versorgt er nicht nur die Katzen, sondern ebenso die Reisenden, denn die Mispeln sind reif, und es durfte geerntet werden:

 

„Nach dem Treffen hat sich ein mittäglicher Spaziergang zur Siestazeit angeschlossen. Genau wie die Einheimischen sind auch die Katzen müde und genießen die schattigen Plätze. Nur unser Fitz war direkt hellwach und wollte unendliche Liebesbezeugungen.“

 

Und Miss Meier hält ebenfalls die Stellung an ihrer Futterstelle.

 

Im Ortszentrum dann eine kleine Überraschung, denn dort hielt Kirian seinen Mittagsschlaf. Wie sich herausstellte, hat er dort eine Familie. Daher wundern wir uns jetzt auch nicht mehr, dass wir ihn an der Futterstelle so selten sehen.

 

Den Reisenden begegnete dann noch eine weitere kastrierte Katze, die uns unbekannt ist. Wieder ein kleines Zeichen, dass die Einheimischen selbst mehr für den Tierschutz tun als früher!

 

Bei diesem Kater haben wir die Vermutung, dass es sich um Nikolas handeln könnte, den wir seit August 2022 nicht mehr an seiner Futterstelle sahen.

 

Eine Ähnlichkeit mit diesem Foto aus dem Sommer 2022 sowie weiteren Bildern in unserem Fundus ist schon vorhanden, aber so sicher wie bei Kefali sind wir uns trotz ausgiebiger Recherche leider nicht:

 

„Am späten Nachmittag sind wir mit A.(2) und Sabine zu H. & I. gefahren. Die beiden sind unglaublich herzlich und leben für die Katzen. Ein sehr freundliches und harmonisches Miteinander ist hier entstanden. Wir hatten die Gelegenheit, mit ihnen eine Runde an den Futterstellen zu absolvieren und einige Katzen kennenzulernen. Durchweg befinden sich fast alle in einem gut versorgten Zustand. Die wenigen kranken Tiere werden medizinisch behandelt.

Die von uns für ein wenig Werbung mitgebrachten Flyer und Visitenkarten werden H. & I. übrigens in ihrem Shop auslegen, den sie betreiben.“

Während unseres Besuchs der Futterstellen bekamen H. & I. einen Anruf über die Sichtung einer kranken Katze. Sofort wurde der Plan geändert und die Fundstelle aufgesucht. Es stellte sich dann zwar als Fehlalarm heraus, da es sich um eine den beiden bekannte Handicap-Katze handelte. Doch es zeigt, wie schnell und engagiert die beiden reagieren, wenn es wichtig und notwendig wird.

Hier nun die Ausbeute der Fototour mit H. & I.:

Bastet, seit ihrer Kastration Ende Oktober 2024 nicht mehr abgelichtet.

 

Die seit September 2023 nicht gesehene Pita.

 

Des weiteren zeigten sich Tsoupra, Kira, Jack, Noulis, Oikawa und Bella.

 

Von vorn nach hinten reihen sich Lenja, noch einmal Kira und Kendro auf.

 

Rechts sitzt Brianna neben einem nicht uns zugeordneten Kater.

 

Im Uhrzeigersinn oben rechts beginnend nochmals Kira, dann Sergie, Emmi und ein ebenfalls (noch) nicht zu uns gehörendes Kätzchen.

 

Der schwarz-weiße Ouzo, die schwarze Delia sowie Zouzou, die ihren Namen aber nicht von uns erhielt, ruhen friedlich am Haus.

 

Hier nochmals Delia und rechts neben ihr die erst kürzlich kastrierte Selena, flankiert von zwei Katern, die nicht zu „unseren“ Katzen gehören.

 

Die Reisenden trafen auch noch auf Artemis, Ghost und Melios.

 

Hier tollt Melios mit der erst im März kastrierten Ruby herum.

 

Zum Schluss noch eins unserer beliebten Wimmelsuchbilder! Wer findet neben den schon genannten Kira, Noulis, Oikawa und Sergie auch Audrey, Ginger, Minou, Yayoi und die seit Oktober 2023 nicht mehr fotografierte Xenia? Die Auflösung gibt es wie immer im zweiten Bild.

 

Unter einem zauberhaften Abendhimmel fuhren Alfred und Ingrid zurück, beeindruckt von der wichtigen Tierschutzarbeit, die unsere beiden Freundinnen auf der nordwestlichen Inselseite leisten, und wurden schon freundlich erwartet:

„Zu später Stunde hat uns nach der Rückkehr in unsere Ferienwohnung unsere sehr nette Gastgeberin mit Ouzo und Eiern der eigenen freilebenden Hühner empfangen. Sie ist sehr aufgeschlossen und findet unsere Arbeit wichtig. Hier kennt jeder jeden, und sie auch unseren Freund S. Offenbar hat sich bei einem Teil der Einheimischen der Wert der Tierschutzarbeit doch deutlich verbessert.“

 

TAG 7

Vorgestern deutete sich schon etwas an, was gestern Gewissheit wurde, und womit man in dieser Jahreszeit immer rechnen muss: es zogen Stürme über den Kykladen auf!

Ursprünglich wollten Sabine und Hermann am morgigen Vormittag mit der Fähre aufs Festland zurückkehren und abends nach Hause fliegen. Doch sowohl sie als erfahrene Reisende als auch die Inselbewohner sowieso wissen, was passieren kann: von einer Stunde auf die andere bleiben die Fähren im Hafen, wenn die Wetterlage zu gefährlich wird!

Sie beschlossen daher, schon heute zurückzufahren, um den morgigen Flug nicht zu verpassen. Auf eine andere Fähre umzubuchen, geht problemlos, und eine Nacht weniger kann man mit der Vermieterin der Ferienwohnung, die uns schon jahrelang kennt, auch einfach klären.

Während die einen also ungeplante Aktivitäten entfalteten, lief es für die anderen wie ursprünglich vorgesehen. Es war Sonntag, die Tierärztin arbeitet also nicht, und so konnten Ingrid und Alfred einen ganzen Urlaubstag nehmen!

Alfreds heutiger Tagesbericht fiel dementsprechend anregend aus:

„22:22 Uhr. Zeit für ´nen Kurzbericht. Heute konnten wir Urlaub machen! Sabine und Hermann hatten die Morgenfütterung übernommen und wir beide konnten dann unseren Plan umsetzen, eine schöne Wanderung zu unternehmen. Dafür ist Andros bekannt. Und dies jetzt zur Frühlingszeit, wo alles grün ist und blüht, das ist schon ein Träumchen. Nur etwas mehr als drei Stunden durch eine Schlucht in der Nähe von Chora. Eine überraschend urige, fast dramatische Landschaft.“

So lasst uns also in den Wanderweg einsteigen:

 

„Ganz in der Nähe liegt Syneti mit seiner hübschen Bucht und dem einsamen Kiesstrand. Das Farbenspiel des Meeres von Grün über Türkis zu unwahrscheinlichen Blautönen ist sehenswert… und diesen Ort konnten wir ganz alleine genießen, ohne eine weitere Menschenseele.“

 

„Der Weg von dort nach Chora ist nicht weit und so konnten wir uns die Altstadt anschauen. Viele Katzen im Zentrum, die aber durchgängig gut genährt und zufrieden ausschauten. Wir konnten mehrere kleine Futternäpfe sehen. Ein Gastwirt hatte sogar die Füße der Gästetische mit Sisalseil umwickelt. Also zumindest im Zentrum von Chora achten die Einheimischen auf die Tiere.“

 

Katzenfreundliche Tische (und Gäste).

 

Eine der Katzen im Ort.

 

Der Tourlitis-Leuchtturm.

 

Die Burgruine Andros.

 

Das Denkmal des unbekannten Seemanns.

 

„Abends haben wir beide dann noch die Futterstellen 1 und 3 aufgesucht. Miss Meier ist dort ständiger Gast und sieht von Tag zu Tag besser aus. An Futterstelle 1 haben wir heute Abend zwei sehr scheue unkastrierte Neuankömmlinge gesehen.“

 

Die beiden Neuen an Futterstelle 1:

 

Hinzu kamen Hamish, Merle und Kalinero.

 

Merle zusammen mit Dante.

 

Ein Gruppenfoto mit Dante, Merle, Günni, Mirion und Kalinero.

 

Moment mal… Mirion in der Gruppe? Haben die Reisenden hier etwa Mirion abgelichtet???

 

Ihn sahen wir doch seit Oktober 2022 nicht mehr!

Könnte das nicht der auch jetzt erst wiederentdeckte Kefali sein? Die Katzenerkennungsmaschinerie wurde auf Hochtouren gebracht und auch hier wieder alles an Informationen hervorgekramt und untersucht. Was uns letztlich davon überzeugte, Mirion vor uns zu haben, waren neben Kefalis ausgeprägtem Kuschelbedürfnis auch Mirions Krallen an den Hinterpfoten, die er nicht komplett einziehen kann und die deshalb immer etwas herausschauen.

So ging dieser stimmungsvolle Inseltag ebenso wie alle anderen davor an unseren Futterstellen zu Ende. Doch auch über Alfred und Ingrid, die planmäßig erst Ende der kommenden Woche nach Hause fliegen wollen, braut sich Ungemach zusammen:

„Die Wetterlage kann sich in den nächsten Tagen weiter kritisch entwickeln. Stürme mit über 100 km/h und mehr sind angekündigt. Dann könnten die Fähren den Betrieb weiter einstellen und wir uns als Dauergast einmieten. Es wird spannend.“


TAG 8

Am heutigen Tag schlossen Maries Eltern ihre Androsreise ohne weitere Zwischenfälle und Planänderungen mit ihrem Rückflug nach Hause ab.

Unsere Freundin A.(2) war ebenfalls wieder zurück nach Athen gereist und half den beiden am Flughafen, denn Sabine und Hermann hatten wie jedesmal Reisebegleiter dabei – zwei Katzen von der Südostseite der Insel, die in Deutschland zuerst liebevolle Pflege und dann ein Zuhause bekommen sollen. Von den Reisekatzen berichten wir wie immer zum Schluss.

Ingrid und Alfred blieben noch ein paar Tage länger auf Andros, und das stets mit einem angespannten Blick auf die Wettervorhersage!

Dementsprechend liest sich der heutige Bericht, den Alfred uns sandte:

„Heute gab es einen ersten Vorgeschmack auf die kommende Wetterlage: heftiger Sturm mit noch kräftigeren Orkanböen. Die Temperaturen tendierten zwischen 9 und 12 Grad. Dazu ein bisschen Regen. Mit etwas Neid schaut man da ins warme, sonnige Deutschland.“

 

„Der Besuch der Futterstellen war deshalb relativ ungemütlich und kurz. Fitz ist an Futterstelle 1 der sanftmütige Dauergast. Insgesamt waren heute früh nur sechs Katzen an dieser Futterstelle. Auch die Futterstelle 3 war nur dünn besucht. Unschwer zu erraten, wer dort bereits auf das Frühstück wartete, natürlich Miss Meier. Kaum nachvollziehbar, wo diese Minikatze das ganze Futter hinpackt. Ganz kurz ließ sich auch die kleine erst kürzlich kastrierte Rot-Weiße sehen. Immerhin konnte man erkennen, dass die Wunde gut verheilt war und sie selbst putzmunter vor den bösen Touristen wegsprang.

Trotz des bedenklich schlechten Wetters haben wir dann eine Fahrt zu zwei Sehenswürdigkeiten unternommen. Menites ist eine wunderschöne kühle Oase… im Sommer natürlich… Aus mehreren steinernen Löwenköpfen sprudeln erfrischende Quellen.“

 

„Der zweite Anlaufpunkt war der auf Andros berühmte Wasserfall Pithara. Auch dies ein erquickender Platz mitten in einer wilden Schlucht.“

 

„Die Rückfahrt führte uns dann wieder einmal an Chora vorbei, wo wir die sich auftürmenden Wellen des aufgewühlten Meeres beobachten konnten. Dort in der Nähe gibt es ein sehr schönes und modernes Weingut.“

 

„Abends ging es dann wie schon üblich zu den Futterstellen. An Futterstelle 1 waren dieses Mal elf Katzen zu sehen, natürlich auch der liebe Fitz, und an Futterstelle 3 vier Katzen einschließlich Miss Meier.“

Dante, Merle und Fitz.

 

Einmal umsortieren bitte!

Fitz, Dante und Merle.

 

Noch ein schönes Einzelbild von Dante.

 

Ein misstrauischer Neuzugang an Futterstelle 1.

 

Miss Meier und Vina.

 

Ein Neuer an Futterstelle 3.

 

TAG 9

Auch diesen Tag lassen wir uns der Einfachheit halber wieder direkt von Alfred beschreiben:

„Wie mittlerweile üblich begann der Tag mit einem Besuch der Futterstellen. Die Fellnasen frühstücken halt gerne. Der Unterschied dieses Mal: wir haben auch die Futterstelle am Haus unserer Freundin A.(2) besucht. Für Scotty und Data, die wir dort antrafen, ein nicht erwartetes Festessen, für uns Frühsport mit 200 Stufen runter und wieder nach oben. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass durch die engen Gassen der Sturm pfeift… leider in der falschen Richtung.“

„Guten Morgen, Scotty!“ – „Gleichfalls guten Morgen, Data!“

 

„Lass´ es dir schmecken!“ – „Du dir auch!“

 

„Ich wünsch dir einen schönen Tag, Scotty!“

 

„Ich dir auch, Data. Man sieht sich!“

 

Erschienen waren auch Gin und Tiffy (hier neben Data).

 

„Anschließend waren noch die anderen beiden Futterstellen zu betreuen. Natürlich wurden wir bereits von Miss Meier erwartet und auch die kleine kastrierte Rot-Weiße ließ sich kurz sehen. Die Wunde sah gut verheilt aus. Offenbar hat sie uns den Transport aber doch übel genommen, so schnell wie sie im hohen Gras verschwand.“

Miss Meier

 

Hier noch einmal mit Vina.

 

Gekommen waren außerdem Merle, Dante und Kalinero.

 

„An der Futterstelle 1 wollten wir unbedingt Fitz aufgreifen. Innerhalb weniger Tage verlor er immer mehr von seinem hübschen Fell.“

Aber erst einmal kontrolliert die offensichtlich kastrierte, aber uns unbekannte Katze, die uns am 4. Reisetag das erste Mal auffiel, ob die Informationen, die Alfred in der WhatsApp-Reisegruppe nach Deutschland sendet, auch der Wahrheit entsprechen.

 

Dann versuchten die Reisenden, Fitz zur Mitfahrt zu überreden. Da war es mit seiner sonstigen Freundlichkeit allerdings vorbei:

„So handzahm Fitz sonst immer war, die Transportbox gefiel ihm überhaupt nicht, und erst recht nicht, dass er hinterrücks hineingeschoben wurde. Dies gelang dann tatsächlich erst im zweiten Versuch. An eine Fangaktion für eine Kastration war jetzt leider nicht mehr zu denken. Keine der anderen Kandidatinnen ließ uns nahe genug herankommen.“

Bei der Tierärztin angekommen, gab es ein Wiedersehen mit H. & I., die sowohl drei Kastrationskandidatinnen bei sich hatten als auch Daisy für ihren Kontrolltermin im Rahmen ihrer Behandlung gegen FIP.

Hier die drei zu kastrierenden Katzen, die inzwischen ihre Paten fanden und nun Vanina, Yupi und Saita heißen.

 

Daisy

 

Hier noch einmal alle drei Kastrationskatzen und Fitz rechts daneben.

 

Die Tierärztin bestätigte unsere Vermutung, dass Fitz sich eine Pilzinfektion eingefangen hatte. Er wurde nun erstmalig behandelt, und in Folge kümmert sich dann A. weiter um ihn.

 

Nach dem Tierarztbesuch unternahmen Alfred und Ingrid noch einen kleinen, aber umso stürmischeren Ausflug:

„Der Strand ‚Paralia Tis Grias To Pidima‘ ist über eine holprige Strecke zu erreichen. Die kurze Wanderung und die Aussicht auf die große Felsnadel im tobenden, sturmgepeitschten Meer entschädigt für die etwas mühevolle Anfahrt.“

 

„Abends wurden dann an den bekannten Futterstellen die üblichen Gäste im Casual Dress Code erwartet. Trotz des mittlerweile orkanartigen Sturms waren die Fellnasen unserer unwiderstehlichen Einladung gefolgt.“

Mirion – man achte auf die Krallen an der Hinterpfote!

 

An Futterstelle 2 erschienen Scotty, Gin, Zora, Tiffy und Data.

 

Dann verschnauften die Reisenden noch einmal im Ferienhaus, aber vergaßen auch nicht, die Daheimgebliebenen und Zurückgekehrten mit stimmungsvollen Fotos zu versorgen, …

 

… bis es wieder Zeit für das Abendessen war:

„Sehr gefreut haben wir uns über eine kleine Begebenheit beim Abendessen im Restaurant. Selbstverständlich durfte die Katze des Hauses neben uns liegen bleiben und wurde nicht verscheucht.“

 

TAG 10

Heute war ein Tag, an dem man sich am liebsten aufs Sofa oder vor den Kamin verkrümelt. Ingrid und Alfred sind jedenfalls nicht zu beneiden:

„Kurzer Tagesbericht: fangen wir mit dem Wetter an… zum Vergessen. Strömender Regen und Sturm. Die Straßen leergefegt.“

 

Immerhin gab es trotzdem einige Katzen an den Futterstellen, die versorgt werden wollten:

Von vorn nach hinten Liane, Gella, Tiffy, Scotty und Data.

 

Hier nochmals Tiffy und Scotty.

 

Gin & Gella.

 

Ein Grüppchen mit Merle, Mirion, Hamish und Fitz.

 

Mirion aus der Nähe, man beachte nun die Krallen der rechten Hinterpfote.

 

Fitz, Hamish und Kalinero.

 

Etwas zu weit weg für ein scharfes Foto zeigen sich Vina und die rot-weiße Kastrationskatze, bei der die Narbe dennoch gut zu erkennen ist.

 

Ein wenig näher dann noch Miss Meier und die eben gesehene Rot-Weiße.

 

„Am späten Vormittag trafen wir uns noch einmal mit S. und wir durften wieder einige seiner Mispeln pflücken, die gerade reif waren. Es ist wirklich eine Frucht, die sich mal lohnt, zu probieren. Natürlich gerade hier auf Andros.

Es scheint auch so, dass wir uns doch nicht auf Andros niederlassen. Alle gehen davon aus, dass die Fähre morgen ablegt. Auch unser alter Skipper winkt ab: das wär nix. Zwei Tage lang fuhr keine Fähre, und morgen ist ja auch noch Maifeiertag. Endgültig werden wir morgen Nachmittag Bescheid wissen.

Nach dem Abschied konnten wir auch noch unsere griechische Freundin A. kennenlernen. Bei einem Greek Coffee haben wir natürlich besonders die Situation der Katzen auf unserer Insel besprochen. Der Zeitaufwand zur Versorgung der Katzen, einschließlich Einfangen und Transport zur Tierärztin ist beträchtlich. Sie managt das alles neben ihrem Beruf und der zeitweisen Betreuung ihrer Mutter.

Abends hatten wir in unserer Ferienwohnung noch ein langes und sehr freundliches Gespräch mit unserer Gastgeberin. Sie steht unserem Projekt sehr aufgeschlossen gegenüber.

So langsam müssen wir nun Abschied nehmen. Das Wetter wurde heute Nachmittag etwas besser und wir konnten noch ein paar wunderschöne blühende Blumenwiesen genießen.“

 

„Nach dem Ouzo wird nun das Gepäck fertig gepackt, und morgen früh geht es ein letztes Mal zu unseren Katzen, die uns sicher vermissen werden, wie wir sie natürlich auch.“


TAG 11

Der Tag der Abreise war gekommen und somit auch die unwiderruflich letzte Runde an den Futterstellen – immer ein etwas wehmütiger Augenblick. Zum Abschied versammelten sich Gin, Tiffy, Scotty, Miss Meier, Hamish, Fitz und Merle.

 

Und die ominöse, uns unbekannte, aber sehr wahrscheinlich kastrierte Katze (bzw. Kater nach einem Blick aufs Hinterteil) ließ sich noch einmal blicken.

 

Doch nun stand die bange Frage im Raum: „Fährt die Fähre?“ Jörg versorgte die Reisenden mit aktuellen Nachrichten und Wettervorhersagen. Der Windradar zeigte morgens noch sehr starke Stürme, aber prognostizierte eine Abschwächung für die Zeit der Überfahrt. Im Plan der Fährgesellschaften stand für heute allerdings nur noch genau eine einzige Fähre, glücklicherweise diejenige, für die Alfred und Ingrid ihre Tickets buchten. Auf Marinetraffic.com lag die Fähre fest vertäut im Hafen von Mykonos, aber mit immer noch gültiger Abfahrtszeit. Ihre Route führt von dort über Tinos nach Andros und dann nach Rafina auf dem Festland.

Große Erleichterung, als sich die Fähre planmäßig in Bewegung setzte!

Alfred und Ingrid machten sich also rechtzeitig auf den Weg nach Gavrio, und zwar so rechtzeitig, dass auch sie ihre beiden Reisekatzen übernehmen konnten, die ihr bisheriges fürsorgliches Zuhause bei unseren Freundinnen H. & I. verließen, um in Deutschland eine lebenswerte Zukunft zu finden.

H. & I. sandten uns dann noch ein Abschiedsfoto der ablegenden Fähre, und gute zwei Stunden später betraten die Reisenden das Festland, von dem sie zehn Tage zuvor in ein noch unbekanntes Abenteuer aufbrachen.

 

Die beiden Reisekatzen wurden von A.(2) am Hafen abgeholt, damit sie die Nacht bei ihr verbringen können, denn im Hotel war eine Unterbringung nicht möglich, und außerdem wollte sie es sich nicht nehmen lassen, die Reisenden am Flughafen zu unterstützen.

So konnten Alfred und Ingrid den letzten Abend bei sonnigen 19°C in Ruhe ausklingen lassen und ein Resümee ihrer Reise ziehen.

 

Überlassen wir also wie gewohnt Alfred das vorläufige Schlusswort, bevor es im letzten Kapitel um die Reisekatzen geht:

„Was sich bewährt hat, war eigentlich eine zunächst notgedrungene Entscheidung für eine Zwischenübernachtung in Rafina sowohl auf dem Hin- als auch dem Rückweg. Dadurch konnten wir einen stressfreien ruhigen Einstieg in unseren Androsurlaub erleben.

Die Anspannung stieg dann mit dem Betreten der Fähre. Schon bei der Fahrt zu unserem Quartier im abendlichen Streiflicht erlebten wir den romantischen Zauber der Küstenlandschaft und der eindrucksvollen Blütenwelt jetzt im Frühjahr. Nach meiner Meinung vermutlich die schönste Jahreszeit.

Vorteil dieser Jahreszeit ist auch, dass man sehr gut den Gesundheitszustand unserer Katzen nach dem harten Winter erkennen kann. Dank der Fürsorge unserer griechischen Freunde waren unsere Tiere an den Futterstellen in einer guten Verfassung. Wir haben keine sehr kranken oder hungernden Katzen gesehen. Nichtsdestotrotz haben sie sich zweimal am Tag auf das leckere Nassfutter gestürzt.

Interessant war für uns, dass offenbar in der Inselhauptstadt Chora die Katzen auch von den Besitzern versorgt werden. Das ist sicher nicht durchgängig so. Aber ich finde, es ist eine schöne kleine Sache, wenn sich zwei Katzen gut genährt im Restaurant aufhalten dürfen. Das bestätigt vielleicht eine wünschenswerte Meinungsänderung der Einheimischen. Auch unsere Gastgeberin versorgte ihre Katzen gut und steht zudem unserem Projekt aufgeschlossen gegenüber. So konnten wir auch etwas dafür werben. Auf Andros kennt jeder jeden und sicher sind wir dort mittlerweile nicht mehr ganz unbekannt.

Es gab natürlich einen weitere wichtigen Zweck unseres Besuches. Wir wollten unsere griechischen Partner persönlich kennenlernen und uns selbst ein Bild machen von der Tierschutzarbeit, die dort geleistet wird. Wenn man den Zeitaufwand betrachtet, der notwendig ist, um die Futterstellen zu versorgen – zusätzlich zu den persönlichen Belangen – da muss man den Hut ziehen! Für unsere Freunde dort ist die Fürsorge Lebensinhalt und -aufgabe. Es ist unglaublich, was in den Orten von ihnen geleistet wird.

Ein weiterer wichtiger Aspekt unserer Reise war es, die Insel ein bisschen kennenzulernen. Andros hat keine großartigen Sehenswürdigkeiten wie andere griechischen Inseln zu bieten. Dafür aber eine überaus reiche grüne und urtümliche Landschaft, die puren Wandergenuss erlaubt. Dazu sprichwörtlich blühende Landschaften. Trotz des teilweise schlechten Wetters konnten wir hiervon einiges entdecken. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass Andros in touristischer Hinsicht noch ein kleines, aber absolut sehenswertes Geheimnis darstellt.

Das ist nur ein kleiner Ausschnitt unserer Erlebnisse vor Ort. Und natürlich reichen ein paar Tage und Eindrücke nicht für eine vollständige Beurteilung aus. Aber es hat riesig Spaß gemacht, einen aktiven Tierschutzurlaub auf unserer Insel erlebt zu haben.“


Die Reisekatzen.

Zum Abschluss des Berichts geht es wie bei jeder Reise um die Katzen, die auf Pflegestellen nach Deutschland ausreisten.

Maries Eltern nahmen zwei Katzen von der Südostseite mit – Akrisios und Giga.

Hier die beiden vor dem Abflug in Athen…

 

… und nach der Ankunft auf der Pflegestelle, links Akrisios und rechts Giga.

 

Alfred und Ingrid sorgten dafür, dass mit Neda und Caroline zwei Blindchen von unseren Freundinnen H. & I. eine Chance auf ein Zuhause bekommen.

Hier sind beide gerade auf ihrer Pflegestelle angekommen – links Caroline und rechts Neda.

 

AKRISIOS

Es fällt uns schwer, von ihm zu berichten. Seine Geschichte begann so hoffnungsvoll, aber endete traurig, bevor wir überhaupt richtig von ihm erzählen können.

Akrisios erschien im April 2023 noch namenlos an unserer Futterstelle 1 und war bis November 2024 ständiger Gast dort.

 

Dann wurde er wegen einer Lungenentzündung stationär aufgenommen und in der Zeit auch kastriert, wobei er seinen Namen erhielt. Unsere Freundin A. holte ihn nachfolgend zu sich, um ihn wieder aufzupäppeln.

Sein Zustand war danach auch weitgehend stabil. Da sich aber sein hartnäckiger Schnupfen nicht besserte, wurde er im Dezember 2024 noch einmal untersucht und FIV-positiv getestet. Er wurde deshalb weiterhin von A. versorgt. Wegen seines positiven FIV-Tests und des Dauerschnupfens beschlossen wir, ihn im Rahmen dieser Reise nach Deutschland zu holen.

Auf der Pflegestelle erwies er sich als ein freundlicher, verschmuster Kater. Anfang Mai jedoch bekam er immer stärkere Atemprobleme, und auch sein Appetit ließ nach. Ein Tierarztbesuch ergab den Verdacht einer Zwerchfellhernie. Bei einer zweiten, genaueren Untersuchung zeigte sich, dass diese schon sehr weit fortgeschritten war und so gut wie alle Organe bereits in den Brustraum eingetreten waren. Die Lunge und auch die Speiseröhre waren nur noch eingeschränkt funktionsfähig. Eine Operation wäre aufgrund seines auch sonst geschwächten Zustands zu riskant und mit nur so wenig Erfolgsaussichten möglich gewesen, dass wir uns schweren Herzens dazu entschlossen, ihm weiteres Leid zu ersparen.

Was bleibt, ist unsere tiefe Dankbarkeit all denjenigen gegenüber, die ihn pflegten und sich um ihn kümmerten, und es bleibt unsere Erinnerung an ihn: AKRISIOS († 10. Mai 2025).

 

GIGA

Seine Vorgeschichte liegt weitgehend im Dunklen. Er wurde von einer Einheimischen, die Andros verließ, bei unserer Freundin A. abgegeben. Er scheint bis dahin in einer Familie gelebt zu haben, denn (ein kleiner Vorgriff) auf der Pflegestelle benimmt er sich so, als sei ihm das alles bekannt. Giga ist schon älter. Die Tierärztin trug 2015 als Geburtsjahr ein. Ob das genau stimmt, wissen natürlich weder wir noch sie selbst.

Auch er wurde FIV-positiv getestet und war verschnupft. Hinzu kam, dass seine weißen Ohren bereits von Ohrenkrebs angegriffen waren. All das ließ uns ihn auf die Reisekandidatenliste setzen, so dass auch er Ende April auf die Pflegestelle kam.

 

Hier durchläuft er die übliche Quarantäne mit den erforderlichen Untersuchungen und Tests, und wir hoffen von ganzem Herzen, dass Giga noch ein schönes Leben hier in Deutschland haben kann.

 

NEDA

Im Gegensatz zu Giga ist Neda noch sehr jung. Sie wurde vermutlich im September vergangenen Jahres geboren und von unseren Freundinnen H. & I. in der ersten Dezemberwoche 2024 blind und hilflos in der Hafenstadt Gavrio aufgegriffen.

Seither lebte sie zusammen mit den anderen Blindchen bei ihnen im Haus.

Möglicherweise sieht sie noch etwas, daher soll sie nun in Deutschland ihre Chance bekommen, von Spezialisten untersucht und behandelt zu werden.

Hier seht Ihr sie kurz vor ihrer Abreise…

 

… und nach der Ankunft auf der Pflegestelle:

 

CAROLINE

Caroline wurde schätzungsweise im August 2020 geboren und im April 2021 kastriert.

Sie wurde, um H. & I. zu entlasten, seitdem von einer Einheimischen gefüttert, die einen gesicherten und somit für Blindchen geeigneten Garten hat. Als sie im vergangenen Dezember verreiste und eine Vertretung das Füttern übernahm, gelang es Caroline jedoch, aus dem Garten zu entkommen. Von H. & I. wurde sie zufällig eines Nachmittags gefunden, als sie in der Nähe füttern wollten. Sie nahmen sie daher ebenfalls in ihrer Blindchengruppe im Haus auf.

In der Folge verschlechterte sich der Zustand ihres rechten Auges, so dass dieses Anfang April 2025 entfernt werden musste.

 

Sie reiste gemeinsam mit Neda auf ihre Pflegestelle und fand, wie oben auch schon zu sehen war, gleich den Futternapf:

 

Mit der Ankunft der Reisekatzen auf ihren Pflegestellen endet nun auch dieser Reisebericht.

Wir hoffen, dass wir Euch wieder einmal einen tieferen Einblick in unsere Tierschutzarbeit auf Andros vermitteln konnten und danken unseren erfahrenen Reisenden Sabine und Hermann und den Androsneulingen Ingrid und Alfred von Herzen für ihren Einsatz vor Ort!

Dass es „unseren“ Androskatzen im Vergleich zu anderen Streunerkatzen auf dieser Welt so gut geht, haben wir Eurer Spendenbereitschaft zu verdanken! Dafür sind wir Euch unglaublich dankbar! Wir freuen uns, wenn Ihr uns auch weiterhin in unseren Bemühungen unterstützt, den erreichten Standard zu halten oder sogar zu verbessern, um den Andros-Streunern ein gut versorgtes Leben auf ihrer Insel zu ermöglichen!

Und vielleicht habt auch Ihr den Zauber dieser wunderschönen und ursprünglichen Insel verspürt, den Euch ganz besonders unsere Natur- und Wanderfreunde Alfred und Ingrid nahebringen wollten.

 

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