PROLOG
Die Juli-Reise stand unter dem Zeichen der Corona-Pandemie, die noch gar nicht absehbar war, als die Reise geplant wurde. Es stand auch lange gar nicht fest, ob sie überhaupt stattfinden würde, denn organisiert wurde sie bereits im Januar – war ja klar, denn wenn Jörg fährt, wird nichts auf den letzten Augenblick gelegt.
Vor dem eigentlichen Reisebericht daher ein Rückblick, wie das große Weltgeschehen unsere Arbeit auf einer kleinen Insel beeinflusste.
Wie gesagt – die komplette Reise war Ende Januar durchorganisiert, gebucht, mit unseren griechischen Freunden besprochen und im Kalender eingetragen.
Dann jedoch der Corona-Schock. Eigentlich warteten wir nur auf die einzelnen Absagen und Gutschriften bei den Buchungen, voller Besorgnis darüber, was nun ohne die Tätigkeiten auf einer solchen Reise aus den Futterstellen wird – zwar weiter versorgt dank der Futterpaletten, aber ohne Kastrationen und medizinische Versorgung.
Die Erleichterung kam mit der Meldung, dass Griechenland ab Juli wieder Touristen ins Land lässt. Und nun ging es Schlag auf Schlag:
Der direkte Rückflug Athen – Berlin wurde abgesagt; man hätte in München umsteigen müssen. Also Umbuchung auf den davor möglichen Direktflug, leider nur zwei Tage eher möglich.
Somit auch Mietwagen und Unterkunft ändern. Letzteres dank der sehr entgegenkommenden Vermieter, die das Projekt schon länger verfolgen und bei denen wir schon mehrfach unterkamen, völlig unkompliziert per WhatsApp und stets mit der Option, kommen zu können, wann auch immer es uns passt.
Nachdem das alles stand, erfuhr Jörg eine Woche vor der Reise vom Ticketshop der Fähre, dass die gebuchte Schnellfähre auf der Hinreise den ganzen Sommer stillgelegt wurde. Eine Information der Fährgesellschaft, bei der er buchte, gab es leider nicht. Also auch hier noch schnell umgebucht, glücklicherweise fahren täglich inzwischen wieder mehrere Schiffe.
Noch ein Schock ungefähr zwei Wochen vor der Reise: Normalerweise buchen wir Plätze für die Flüge der Katzen erst während einer Reise, wenn feststeht, wieviele überhaupt ausreisen, denn die Plätze sind nicht billig und umsonst buchen möchten wir nicht. Von einer Bekannten erfuhren wir jedoch, dass diese Plätze derzeit extrem rar sind. Kein Wunder, denn alle ausreisefähigen Tiere von anderen Tierschutzorganisationen warten seit der Reisebeschränkungen auf ihren Flug.
Daher Vorstandsbeschluss: auf Verdacht Plätze buchen. Falls ein Platz verfällt, ist es schade ums Geld. Aber bis kurz vor dem Flug mit einer Buchung warten, birgt das Risiko, dass gar nichts mehr frei ist. Dieser Beschluss war leider richtig, denn wir konnten für den Rückflug den letzten freien Platz ergattern – mit der Option, dass da auch zwei Katzen gemeinsam reisen dürfen. Wir schauen nun jeden Tag bei der Fluggesellschaft nach, ob eventuell jemand seinen Flug storniert und noch etwas frei wird.
Dieses Auf und Ab der Gefühle hielt bis zum letzten Wochenende vor der Reise an. Die aufgestaute Energie konnte Jörg dann aber wieder beim Packen des „Andros-Koffers“ entladen:
Alles das…
… fand hier drin Platz.
15. Juli 2020
Erstaunlich gut organisiert sowohl auf deutscher als auch griechischer Seite verlief der Flug problemlos und pünktlich, so dass abends genügend Zeit für das zweite Hobby der Andros-Reisenden nach dem Kofferpacken blieb: Plünderung des Lidl.
16. Juli 2020
Die heutige Fährüberfahrt bot ebenfalls keinen Anlass zur Klage. Das Schiff war knackevoll. Mit südländischem Temperament wurden die Fahrzeuge vorwärts und rückwärts in den Laderaum gestopft, dass es eine Art hatte – vom kleinsten Motorroller bis zu Sattelschleppern voller Waren zur Versorgung der Insulaner. Aber auch hier erstaunlich viel Disziplin vor dem Pandemie-Hintergrund!
Püntklich wurde die Insel erreicht, das Ausbooten ging zügig, und endlich – nach der Ungewissheit seit März – konnte Jörg seiner kleinen Reisegesellschaft (diesmal fuhr die Familie mit) erste Eindrücke von „unserer Katzeninsel“ vermitteln:
Natürlich stand auf dem heutigen Programm der Besuch der drei „Stamm“-Futterstellen an, zumal unsere Freundin A. (2) momentan ebenfalls auf Andros weilt und in dieser Zeit die Futterstelle 2 intensiver betreut. An dieser Stelle wurde dann auch begonnen.
FUTTERSTELLE 2
Da nun hier momentan ständig jemand vor Ort ist, haben sich inzwischen wieder zahlreiche Katzen versammelt.
Hier noch einmal ein Teil der trauten Runde:
FUTTERSTELLE 1
Leider sehr spärlich besucht. Hoffentlich ändert sich das bald durch die Fütterungen morgens und abends.
Hyazinth war als erster auf dem Plan. Er schnupft ziemlich, wird also besondere Antibiotikum-Leckerlies bekommen.
Nach dem Klappern mit den Futterdosen gesellten sich dann noch dazu:
Auch hier ein unkastrierter Kuhkater, der schon eine Weile dort lebt.
Robin, der ebenfalls dringend Antibiotikum braucht.
Marie
FUTTERSTELLE 3
Ebenfalls nur wenige Besucher, unter anderem die Kitten, die seit kurzem dort ansässig sind, aber beim leistesten Hauch flüchten.
Ein Panther ohne Namen.
Unten rechts Sokrates, dazu weitere noch namenlose Katzen sowie eines der Kitten in der Mitte.
Noch ein namenloser Tiger.
Unkastriert und mit wunderschöner Fellzeichnung.
Und noch eines der Kitten – extrem scheu.
Den Abend beschloss die Reisegruppe in einem Restaurant an der Strandpromenade. Wie es sich gehört mit einem Futtergast. Keine unserer Katzen, sondern eine, die sich wohl hauptsächlich an den Gaststätten durchschlägt, was in letzter Zeit sehr schwer war. Dementsprechend ausgehungert und mager war das Kleinteil. Die Reisenden haben ihre Portionen mit gegrilltem und gebratenem Fisch aber redlich mit ihr geteilt.
17. Juli 2020
Heute stand für den Anfang etwas Leichtes auf dem Programm: die Kitten, die unser Freund S. vor dem Winter gerettet hat, sollten zur Kastration gebracht werden. Also keine aufwendige Fangaktion, sondern nur schon fertig eingepackte Katzen einladen und fahren.
Zuvor stand natürlich die Versorgung der beiden Futterstellen an.
FUTTERSTELLE 3
Hier nichts Neues, außer dass Sokrates bereits am zweiten Tag eine ganz arge Schmusebacke wurde!
Die dünne Bunte.
Der rote Tiger.
FUTTERSTELLE 1
Da zeigten sich heute zwei andere Gesichter:
Medea
Fynn
Aber auch das ungleiche schwarz-weiße Duo war anwesend. Weil es unkastriert, aber friedlich war und einfach so herumstand, packte Jörg es kurzerhand ein. Also das Katerchen, nicht das Pferd. Von seiner Kastrationspatin, die einen Hang zu griechischen Philosophen hat (Sokrates geht buchstäblich auch auf ihr Konto) erhielt er den Namen „Aristoteles“ .
Nach dem Zwischenstopp bei S., um die anderen Kastrationskandidaten abzuholen, sah es im Auto dann so aus:
Hier die anderen vier Katzen, gleich mit ihren neuen Namen vorgestellt:
Die Abholung der fünf frisch Kastrierten am Abend nutzte Jörg für ein paar Fotostopps, um nicht nur Katzen, sondern auch diese wunderschöne Insel in Bildern festzuhalten.
18. Juli 2020
An der Futterstelle 2 warteten heute zwei Kater auf ihre Kastration.
Einer der beiden hatte auch noch eine Ohramputation zu überstehen. Es ist ein komplett weißer Kater; diesen Tieren setzt die südliche Sonne besonders zu. Das rechte Ohr war fast komplett zerfressen. Gut, dass er sich von A. (2) unkompliziert einfangen ließ!
Die beiden heutigen Kandidaten:
An Futterstelle 1 gab es heute vormittag nichts Neues. Daher nur Aristoteles, der das Einfangen schon vergessen hat und neugierig wie immer ist.
An Futterstelle 3 zeigten sich dafür die Kitten. Sie sind extrem scheu. Es wäre aber schön, ihrer irgendwie habhaft zu werden, damit sie bei S. sicher untergebracht werden können. Ein weißes Kleines war schon am 16. Juli auf einem Foto zu sehen. Hier nun noch das schwarze und ganz hinten ein Tigerchen. Vorn noch ein Tiger, der gestern nicht zu sehen war.
19. und 20. Juli 2020
Weitere Kastrationen gab es erst einmal nicht, denn die Tierärztin muss für zwei, drei Tage aus privaten Gründen nach Athen fahren. Die Zeit wird dennoch sinnvoll genutzt. Statt Katzen zu fangen, kann man sich ausgiebig um die Gabe von Parasitenmitteln kümmern.
Und es bietet sich die Gelegenheit, die am Haus unseres Freundes S. lebenden Streuner in aller Ruhe zu zeigen.
An Futterstelle 1 fand sich ein alter Bekannter ein, der bisher nicht zu sehen war.
FUTTERSTELLE 1
Der erwähnte altbekannte Kater, der sich nun die Ehre gab, ist unser Thorin.
Thorin scheint in Medea seine große Liebe gefunden zu haben (Hyazinth dezent im Hintergrund).
Ein sehr scheuer unkastrierter Kater zeigt sich nur kurz.
FUTTERSTELLE BEI S.
Von hier gibt es jetzt eine kleine Bilderflut.
INSELIMPRESSIONEN
Auch heute soll der Tagesbericht zum Abschluss ein paar weitere Eindrücke von Andros vermitteln. Diese Insel ist wirklich bezaubernd schön und bietet unglaubliche Naturerlebnisse, die auch schnell erreicht sind, da Andros eher klein ist.
Angefangen von einem atemberaubenden Blick von Epano Kastro, einer mittelalterlichen Festungsruine, auf die Umgegend…
… bis zu versteckten Idyllen am Ende lauschiger Wanderwege, wie den Pithara-Wasserfall.
21. und 22. Juli 2020
An den Futterstellen ließen sich nicht viele Katzen blicken, da es aktuell sehr stürmisch mit Böen um die 90 km/h ist. Da sind die Katzen gut beraten, sich in ihre Verstecke zurückzuziehen.
Immerhin stemmt Thorin sich gegen den Wind. (Was soll er mit dem Namen auch anderes tun?!)
Aber das Fangglück war Jörg in mehrerlei Hinsicht hold. Zwei der Kitten an Futterstelle 3 gingen gestern in die Falle und wurden bereits tierärztlich versorgt. Sie werden nun bei unserem Freund S. leben und gepäppelt. Für die Kastration sind sie allerdings noch ein bisschen zu klein, die steht sicherlich erst im Herbst an.
Ihr erinnert euch bestimmt an die älteren Herrschaften V. und G., die etwas abseits wohnen und mit bescheidenen Mitteln viele Katzen versorgen? Dank Eurer Hilfe konnten wir dort schon etliche Katzen kastrieren. Heute wurde die Aktion dort fortgesetzt.
Für uns sehr bemerkenswert hat sich ein weiterer Nachbar gemeldet. S., auf dessen Grund ebenfalls viele Katzen leben und von ihm auch gefüttert werden, hat um Kastrationshilfe gebeten. Die leisten wir natürlich sehr, sehr gerne, denn das ist ein ganz wesentliches Ziel unserer Tierschutzarbeit auf Andros, dass die Einheimischen das Positive an den Kastrationen und der medizinischen Basisversorgung erkennen und dies für ihrer Tiere auch gerne haben wollen. Insofern freut uns die Anfrage von S. sehr.
So wurden heute diese Katzen kastriert:
23. und 24. Juli 2020
Wie bereits seit Mittwoch hält das böige bis stürmische Wetter weiter an, allerdings bei strahlendem Sonnenschein. Daher zeigen sich nur sehr wenige Katzen, eigentlich nur die zutraulichen, die keine Angst, aber umso mehr Appetit haben.
Das hat die Kastrationspläne durchkreuzt, denn die Kombination „unkastriert“ und „zutraulich“ ist auch auf Andros rar.
Eine jener Seltenheiten ist die kleine, zarte Bunte, die man sich erst recht nicht trächtig und Mutterpflichten erfüllend vorstellen mag. Sie bildet den Abschluss der Kastrationsaktionen auf dieser Reise und heißt nun Hypatia.
Ebenfalls sturmbedingt dürftig ist leider die Fotoausbeute bei V. und ihren Nachbarn. Sie leben am Hang eines sich vom Meer aus verengenden Tales, so dass der Wind dort wie durch eine Düse gepresst wird. Man benötigt hier beinahe einen Segelschein auch fürs Autofahren, denn man muss gegen den Wind parken, ansonsten reisst es einem die Autotür aus der Hand.
Vor die Linse trauten sich daher nur:
Auch wenn wir auf den Reisen immer wieder Zuspruch und freundliche Worte durch die Einheimischen erfuhren, ist doch immer noch eine erschreckende Gleichgültigkeit Tieren gegenüber verbreitet.
Die Strecke von einer zur anderen Futterstelle führt mitten durch den Ort, vorbei an Kirche und Spielplatz. Wenige Meter danach sah Jörg mitten auf der Straße eine junge, schwarzweiße Katze liegen – offensichtlich von einem Auto überfahren. Sie lag auch noch da, als er kurz zurück zur Unterkunft fuhr, um Handschuhe und eine Tüte zu holen; niemand kümmerte sich inzwischen um das kleine Wesen.
Es hat nun seine Ruhe außerhalb des Ortes in einem verlassenen und zugewachsenen ehemaligen Unterstand für Schafe unter Laub und Gräsern gefunden.
Nicht vergessen, aber ein wenig aufgewogen werden solche Erlebnisse durch die friedlichen Bilder an den Futterstellen:
Da auf dem Rückflug immer noch keine weiteren Haustiere dazugebucht werden können, bleibt es diesmal dabei, dass nur die schon seit April im Käfig einsitzenden FeLV-Kater Kito und Frido mitreisen werden. Die beiden wurden schon jetzt ins Ferienhaus der Andros-Reisenden umgesiedelt, damit sie sich schon mal an ihre Flugpaten gewöhnen können.
Frisch geduscht (ja, das war nach der Autofahrt in die Unterkunft nötig) lassen sie sich die erste Mahlzeit schmecken:
Wie jede anständige Katze ruhen sich auch diese beiden nach dem Fressen aus. Allerdings haben sie wohl andere Vorstellungen davon, wozu eine Katzentoilette eigentlich gedacht ist. Und so wurde auch fix eine dritte Schale aufgestellt. (Aber vielleicht zieht die Streu auch nur die Restfeuchte vom Duschen schneller aus dem Fell, wer weiß?)
Da beide das Katzenbehelfsklo nachts dann aber doch brav benutzten, konnte am nächsten Morgen auch gleich ein Giardientest durchgeführt werden, der erfreulicherweise negativ war!
Mit so einem Ergebnis fällt der Mittagsschlaf doch noch viel entspannter aus!
Am 24. Juli fand dann wie verabredet das Kennenlernen von H. & I. mit Jörg statt. Verbunden war das Ganze mit einem kurzen Rundgang zu den beiden am nächsten liegenden Futterstellen. Wieder ein kleiner Schritt, um die Zusammenarbeit mit unseren neugewonnenen griechischen Freunden zu vertiefen!
Allerdings hatte sich Jörg die denkbar schlechteste Besuchszeit ausgesucht: mittags, wenn alle Katzen dank Eurer Futterspenden satt und zufrieden irgendwo im Schatten dösen! Ein paar Neugiernasen folgten dem Klang des gegen die Futterdose geschlagenen Löffels allerdings doch:
Bisher waren wir ja ziemlich treffsicher beim Wiedererkennen der Katzen, aber bei dieser können wir wirklich nicht mit voller Überzeugung sagen, ob es sich um Delia, Elia, Fine, Nora, Seven oder eventuell auch um Hermine handelt.
Ein typisches Schwarze-Katze-Problem… Vielleicht wisst Ihr es? Auf jeden Fall ist die schwarze Maus total hübsch und sieht gesund aus und genau das wünschen wir uns für alle (Schwarz-)Katzen.
Ein Teil der Katzen an I.s Haus, die lange vor unserer Zusammenarbeit schon kastriert wurden.
EPILOG
Die Andros-Reise im Juli 2020 ist nun auch abgeschlossen, und wie zuvor überlassen wir den Reisenden den letzten Bericht, diesmal also Jörg:
„Dass diese Reise unter sehr speziellen Gegebenheiten stattfand, hatte ich schon berichtet. Vor allem die Unsicherheit bis zum Schluss, ob wir sie überhaupt antreten konnten, war nervenaufreibend. Wo doch seit der letzten Reise von Lavinia schon gut fünf Monate ins Land gingen!
Alles in allem war es für mich eine wehmütigere Reise als im Oktober letzten Jahres. Natürlich, damals war das alles neu, und ich musste Katzen, Plätze und Menschen erst kennenlernen. Aber ich hatte doch gehofft, mehr Katzen zu Gesicht zu bekommen – auch von denen, die noch bis Jahresanfang an den Futterstellen erschienen oder erst im Februar kastriert wurden.
Seien es an Futterstelle 1 solche wie Aliki, Gali, Odin oder die Schwarzen wie Brick, Kefali und Pepe. Oder Thanos. Und auch „meinen“ Wasilios habe ich nicht gesehen, weder an der Futterstelle noch im Ort selbst. An Futterstelle 3 vermisste ich unter anderem Glykos und Leandros. Letzerer war noch im Juni auf Bildern zu sehen.
Es ist mir selbstverständlich bewusst, dass es immer Katzen geben wird, die wir nicht mehr wiedersehen, weil sie abwanderten oder ihnen etwas zugestoßen ist. Aber dass es diesmal so viele waren, die nicht wenigstens ein einziges Mal vorbeikamen…
Umso mehr jedoch habe ich mich über die mir vertrauten Besucher wie Thorin oder Sokrates gefreut. Und über die neu Kastrierten und Zugänglichen wie Aristoteles und Hypatia.
Auch war es ja dann doch nicht so wenig, was wir schaffen konnten – trotz der zeitweiligen Abwesenheit der Tierärztin immerhin 14 Katzen kastriert, zwei der Kitten an Futterstelle 3 gerettet und das „Übliche“ wie Medikamenten- und Parasitenmittelgaben, was vor allem den Schnupfenanfälligen wie Hyazinth deutlich zugute kam! Auch die Fütterung zweimal am Tag erleichtert das Streunerleben schon sehr.
Die Abschiedsrunde am Samstagmorgen habe ich daher mit dem sprichwörtlichen lachenden und weinenden Auge absolviert. Und es kamen alle – auch diejenigen, die ich nur kurz oder nur einmal bisher zu sehen bekam, wie Melina!
FUTTERSTELLE 1
FUTTERSTELLE 3
Das Tigerkitten auf dem ersten Bild ist leider extremst scheu, es flitzt schon weg, wenn man es schief ansieht. Aber vielleicht rettet ihm diese Vorsicht das Leben und es kommt aus eigener Kraft durch. Futtern kann es jedenfalls schon wie die Großen. (Nachtrag eine Woche nach der Reise: das Kitten konnte durch A. (2) gefangen und zu S. gebracht werden, wo es mit seinen beiden Geschwistern wieder vereint ist.)
FUTTERSTELLE 2
Diese wird derzeit von A. (2) täglich versorgt. Daher fand die Abschiedsrunde hier schon zwei Tage vorher statt.
FUTTERSTELLE BEI S.
Eine kleine Nachlese der bei S. kastrierten Katzen. Neben Aristoteles von Futterstelle 1 reisten am ersten Kastra-Tag vier Katzen von S. zur Tierärztin. Auch diesen vier geht es bestens:
Zu den schon bei S. gezeigten Katzen gesellten sich jedoch keine weiteren hinzu. Auch Neila ließ sich nicht erweichen, mehr als ihre Heckansicht von vor einigen Tagen zu präsentieren.
REISEKATZEN FRIDO & KITO
Ein kleines Wunder ist, denke ich, uns allen gelungen, die wir im Andros-Projekt aktiv mitarbeiten!
Als bekannt wurde, dass Frido und Kito FeLV positiv getestet wurden, inserierten wir beide schon vor der Reise auf der Homepage und in diversen Tiervermittlungsportalen, damit sie vielleicht etwas kürzer auf der Pflegestelle verweilen müssen.
Der Wunsch, dass sie nur kurze Zeit auf Pflege untergebracht werden müssen, hat sich nicht erfüllt, …
… denn ich konnte die beiden unmittelbar nach der Landung in Berlin ihren Adoptanten übergeben. Frido & Kito zogen gemeinsam direkt in ihr neues Zuhause!!!
Zur Sicherheit verbrachten sie dort die ersten Stunden in einem Bett aus Katzenstreu – wie sie es schon im Ferienhaus auf Andros und dann auch auf der Zwischenstation vor dem Flug praktizierten. Aber sie legten ihre Scheu bald ab.
… UND NOCH EIN PAAR INSELBILDER
Wie eigentlich jede Andros-Reise war auch diese gut mit Arbeit gefüllt, aber dennoch trotz aller Sorgen wieder mit der Gewissheit, ‚unseren‘ Andros-Katzen ihr Streunerleben erleichtert zu haben!
Und wenn man wie wir auf den Fahrten auch einmal von den wenigen Hauptstrecken abweicht, um mitten durch die Berge zu fahren, wird man außerdem mit solchen Eindrücken belohnt:
Bis es dann wieder Abschied zu nehmen heißt – von unseren Schützlingen, den griechischen Partnern und einer traumhaft schönen Insel.
Bleibt mir zum Schluss nur, wieder einmal allen von ganzem Herzen zu danken, die das Andros-Projekt unterstützen und mir persönlich auf der Reise eine große Hilfe waren:
An erster Stelle bei meiner Familie, die mir an den Futterstellen auch zur Seite stand, und die meine Abwesenheit bei den Kastrations- und anderen Touren aushalten musste.
Bei Lavinia für ihre schnellen und kompetenten Hilfestellungen und Antworten auf meine Fragen.
Bei den drei Vereinsmitgliedern, die unsere ‚Vereinsstimme‘ in der Öffentlichkeitsarbeit sind, für die Berichterstattung in den verschiedenen Foren.
Bei unseren griechischen Freunden, die täglich vor Ort das Projekt am Laufen halten.
Und natürlich bei Euch allen, die Ihr hier oder in Foren mitlest, uns mit Euren Spenden unterstützt und mit guten Wünschen Kraft gebt!“