Juni 2018 – Auf den Hund gekommen

15. Juni 2018

Marie ist wieder auf der Insel und hat viel zu berichten. Den Katzen an ihrer Futterstelle geht es insgesamt recht gut. Sie werden gegen Katzenschnupfen behandelt und anschließend geimpft.

Melina kommt zur Begrüßung.

Ein Neuzugang in schlechter Verfassung. Er wird mit Antibiotika behandelt.

Auch Aliki hat der Katzenschnupfen stark erwischt, sie bekommt ebenfalls Antibiotika.

Noch ein Neuzugang – oder der scheue Schwarz-Weiße vom letzten Mal?

Elias geht es gut.

Die ersten ausgesetzen Kitten bei S., ungefähr 8 bis 10 Wochen alt, weiblich. Die blauen Augen werden beide behalten.

Sania, eine Reisekandidatin.

Mit gutem Gespür haben A. und S. diejenigen Reisekandidaten ausgesucht, die es am Nötigsten brauchen, ein Dach über dem Kopf zu bekommen. Hier Reisekandidat Nr. 2, übrigens ein alter Bekannter. Es ist Miro-Vincent, ein Kater, dem der Kopf verbrüht wurde. Er hat die Katzenschnupfenepidemie im Winter um Haaresbreite überlebt und Marie hat jetzt die Gelegenheit, ihr an ihn gegebenes Versprechen einzulösen und für ihn in Deutschland ein sicheres Zuhause zu finden. Er ist übrigens ganz reizend, unheimlich sozial und sehr verschmust. Marie hat ihn schon zu sich genommen, um ihn vor der Reise noch ein bisschen aufzupäppeln.

Und Tamy, die Kastra-Kandidatin Nr. 1. Sie hat einen schweren Parasitenbefall zusätzlich zum Katzenschnupfen, deshalb sehen die Augen so schlimm aus. Sie wird ein paar Tage drin behalten und behandelt.

Und dann gibt es immer noch Überraschungen. Die ausgesetzte Hündin, die sich der Futterstelle am Müllplatz angeschlossen hatte, konnte beim letzten Mal bei einer tierlieben Privatperson zur Vermittlung untergebracht werden. Seit vier Wochen gibt es fünf winzige Hunde mehr – sie hat Welpen bekommen. Marie möchte für alle sechs, Mutterhündin wie Welpen, gerne gute Zuhause finden. Hier im ländlichen Griechenland gibt es sonst leider eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie an der Kette landen.

Die Hündin ist ein Jahr alt, kniehoch und wiegt 10 Kilo. Sie ist ausgesprochen freundlich zu Menschen wie anderen Tieren, sozial und auch altersgemäß verspielt mit Hündinnen und Rüden gleichermaßen und verträglich mit Katzen. In neue Situationen findet sie sich vorsichtig, aber schnell ein. Am Autofahren hat sie sehr schnell Freude entwickelt und nachdem sie zweimal ins Auto gehoben wurde, hatte sie den Dreh dann auch selbst raus.

An die Welpen durfte Marie als nahezu unbekannte Person direkt dran. Auch auf ein kleines Kind hat sie freundlich reagiert, das zu ihr ging, während sie die Welpen gesäugt hat. Das ist ein außergewöhnliches Verhalten. Diese Hündin ist ein Traum – und wer macht ihren Traum wahr und gibt ihr ein schönes Zuhause? Die Welpen sind jetzt knapp 4 Wochen alt und wiegen jeweils 600 Gramm. Marie hat sie zum Check-Up zur Tierärztin gebracht, sie wurden entfloht und entwurmt und sind alle gesund.


16. Juni 2018

Robin hat sich völlig profimäßig in die Box heben lassen – er ist ein ganz freundlicher Kater, verschmust mit Menschen, sozial mit Artgenossen, der Sohn von Eleni. Der Abszess wird gleich behandelt, die dicke Wange ist dann Geschichte.


17. Juni 2018

Nachdem die ersten vier Kastra-Stellen soweit durchkastriert sind, ist Marie dabei, neue Kastra-Stellen zu erschließen, was im Moment vor allem Kontakt herzustellen und Gespräche bedeutet. Dann geht es erstmal mit der neuen Kastra-Stelle vom letzten Mal weiter. Marie versorgt in der Zwischenzeit ihre Streuner vom Müllplatz besonders gründlich. Sie haben inzwischen alle einen Rundumschlag gegen Parasiten bekommen und freuen sich natürlich über extra Aufmerksamkeit und viermal täglich Futter.

Mit dem Gesundheitszustand in der Gruppe kann man ganz zufrieden sein, die meisten sehen gut aus, sind ordentlich genährt, haben schönes Fell und fühlen sich offensichtlich wohl. Gestern Abend war Marie noch lange da und hat nach dem großen Futtern Robin, Melina, Elias und dem zahmen weiß-roten Kater beim Spielen miteinander zugesehen. Das machen Straßenkatzen nur, wenn es ihnen gut geht, sonst sparen sie ihre Kräfte.

Alikis Katzenschnupfen hat gegen das Antibiotikum keine Chance und räumt das Feld.

Elias fühlt sich einfach wohl und freut sich aufs Futter.

Robin gestern Nachmittag, noch ein bisschen zermatscht nach der Abszess-Behandlung, aber schon wieder gut drauf.

Einer der Neuzugänge, er ist in der Gruppe noch nicht ganz angekommen und hält sich im Hintergrund. Aber Robin ist einfach zu allen freundlich.

Dieser Kater ist der momentane Kümmerling der Gruppe, wobei er vor allem auch wegen des Sonnenbrandes so schlimm aussieht. Er fängt an, Kontakt aufzunehmen, ist aber noch explosiv, wenn man ihn anfasst.

Wenn man zum Füttern kommt, sieht es so aus: überschwängliches Anschmusen und ein total freundlicher Umgang miteinander!

Ein Teil der Gruppe beim Fressen.

Elias und der zahme rot-weiße Kater, beide fit.

Auch er sieht gut aus.

Er dagegen scheint Zahnprobleme zu haben und wird zur Tierärztin mitgenommen.

Das ist der sehr hungrige Neuzugang vom letzten Mal. Inzwischen holt er sich regelmäßig Futter ab und sieht ebenfalls gut aus.

Noch ein Neuzugang – ein ganz reizendes Kerlchen, sucht Anschluss und geht Konflikten aus dem Weg.

Ein kleiner Kater mit kaputtem Auge.

Diese drei Katzen sind Menschen gegenüber sehr vorsichtig.

Sie hat ein Ekzem am Mäulchen.

Sie hat heftigen Katzenschnupfen, die Behandlung wurde begonnen. Sie hatte Kitten, dem Gesäuge nach trinken sie aber nicht mehr – die Kleinen haben es wohl nicht geschafft. Relativ zutraulich, sie wird in den nächsten Tagen kastriert.

Mutmaßlich ein Kater, rechtes Auge tränt, zurückhaltend.

Ein Kater in recht guter Verfassung, frisch entwurmt.

Erstmal sattfuttern.

Wir haben Freundschaft geschlossen.

Aussicht vom Mülltonnenrand.

Nach langer Zeit endlich satt – ausruhen!


18. Juni 2018

Und wieder wurden drei Katzen zur Kastration gebracht. Hier Ciari, zusammen mit ihrem letzten Wurf. Auch die Kleinen werden zum Herbst hin kastriert.

Hier die beiden anderen Katzen.


19. Juni 2018

In den letzten Tagen gab es natürlich auch einen Besuch bei den Katzen von Futterstelle 2. Die Gruppe wurde entwurmt und entfloht. Eine Behandlung gegen Flöhe ist diesmal richtig wichtig, der Befall ist einfach irre und die Katzen kratzen sich teilweise kahl und wund. Davon abgesehen geht es ihnen zufriedenstellend gut. Vor einem Jahr im Juli haben die Kastrationen bei dieser Gruppe angefangen, gleichzeitig Parasitenbehandlung und regelmäßige Fütterung und man sieht, wie gut es den Katzen tut.

Nassfutter-Festmahl.

Ein ziemlich fertiger Neuzugang, er bekommt Antibiotika und ernährt sich im Moment von Kaustangen.

Und Neela – beim letzten Mal kastriert, sie sieht viel besser aus.

Weiter geht es mit guten Nachrichten. Gali ist wieder aufgetaucht – bisschen abgerissen, aber gesund und fit. Offenbar hat er einen ausgedehnten Streifzug unternommen, der alte Rumtreiber. Dafür ging es heute auf einem Weg beim Abholen der drei Kastrakatzen von gestern für Gali gleich mit zur Tierärztin. Jetzt ist er auch kastriert und nüchtert gerade noch etwas aus.

Und auch Elli hat sich heute Morgen endlich blicken lassen, fit und unleidlich mit den anderen Katzen wie immer. Wurmtablette schmeckt, wie man sieht.

Dieser Kater ist einer von mehreren Futterstellen-Gästen, die offensichtlich auf Durchreise sind. Sie holen sich einen Snack und wenns klappt auch eine Wurmtablette ab und ziehen dann weiter.


20. Juni 2018

Marie hat eine neue mögliche Kastrastelle besichtigt. Die Katzen dort kennen keine Versorgung durch den Menschen und sind sehr misstrauisch. Das ist in einem weiter entfernten Ort, da kann sie auch nicht regelmäßig füttern, wenn sie hier ist und muss versuchen jemanden zu finden, der das grundsätzlich übernimmt.

Kleine hungrige Katzenfamilie:

Reisekandidat Nr. 4 wurde zur Kastra gebracht: sonnenverbrannte Ohren, zäher Schnupfen, Underdog der Gruppe. Es besteht berechtigte Hoffnung, dass er und Miro-Vincent, der ja ein sehr liebes Kerlchen ist, gut miteinander auskommen und sie als Duo vermittelt werden. Könnte aufgehen, sie köpfeln bereits miteinander. Hier ist er, kurz vorm Wegdämmern vor der Kastra.

Die Besuche an der Futterstelle sind der erholsame Teil des Tages, alle Katzen sind gesund und gut beieinander und es ist schön, ihnen zuzusehen.

Einer der sporadischen Neuzugänge:

Auch den Katzen an Futterstelle 2 geht es im Vergleich zu letztem Jahr vor den Kastrationen viel besser. Damals war die ganze Gruppe krank und abgemagert. Seitdem hat sich viel gebessert, neben dem Durchkastrieren auch durch Futter und Parasitenbehandlung. Diesmal leiden sie sehr unter Flöhen. Dank Stronghold hat sich das nun aber auch bald zumindest für eine Weile erledigt.


22. Juni 2018

Bisou, die weiß rote Katze von Kastrastelle 5 ist kastriert. Ein Anfang dort ist also gemacht.

Die Katzen dort kennen es nicht, gefüttert zu werden und kommen nur unregelmäßig, deswegen gestaltet sich das Fangen noch nicht sehr effektiv, vor allem weil Marie säugende Mütter nur zeitlich passgenau fängt, damit sie möglichst kurz von den Kleinen getrennt sind. Das gleiche Geduldsspiel findet an Kastrastelle Nr. 6 statt.

Marie brachte drei winzige Streunerkitten von der Tierärztin mit nach Hause. Die Mutter wurde überfahren. Sie sind ca. 6 Wochen alt und das Schwerste wiegt 400 Gramm, das leichteste 250g, obwohl sie in dem Alter mindestens 600g wiegen sollten. Sie haben Schnupfen und sind schwarz von Flöhen (behandelt). Sie haben keine gute Prognose, aber da Marie schon einige Kitten großgezogen hat, wenn es auch eine Weile her ist, nahm sie sie für die erste kritische Zeit zu sich.

Mit etwas Glück schaffen sie es bald selbst zu fressen, im Moment sind sie zu schwach. Wenn sie überleben, versorgt sie die Tierärztin, anschließend kommen sie zu den Findern zurück. Morgen wird weiter das Glück mit der Falle versucht, um genau solche dramatischen Würfe zu verhindern.

Das sind die drei:


23. Juni 2018

Die Kleinen waren 2 bis 3 Tage ohne Versorgung und vorher auch schon in schlechter Verfassung. Der Rücken der kleinen Buntmaus war schwarz vor lauter Flohkot. Marie füttert im Moment alle 1 bis 2 Stunden wenige Milliliter, weil sie mehr gar nicht aufnehmen können. Zum Glück hat sie die gute Kittenmilch hier.

Die Kleinen erholen sich, fangen an zu spielen, die beiden etwas Größeren mehr als das Minimini. Dieses hat auch am meisten Probleme mit der Verdauung, das ist die zweite Hürde nach dem Aufnehmen von Nahrung, dass das winzige Verdauungssystem nach dem langen Hungern wieder anfangen muss zu arbeiten. Also – viel besser als gestern, aber noch lange keine Entwarnung. Die Bunte ist durch den Katzenschnupfen auf einem Auge blind. Das passiert schnell, wenn sie durch den Eiter verkleben. Die anderen Augen erholen sich gut unter dem Antibiotikum.


24. Juni 2018

Den drei Kittenzwergen geht es viel besser. Sie sind die Flöhe los, das Antibiotikum greift, die Augentropfen helfen und die Verdauung hat die Arbeit wieder aufgenommen. Sie fangen an zu spielen – ein kleines Video davon ist auf Facebook. Das Auge der kleinen Buntmaus sieht heute so „gut“ aus, dass Hoffnung besteht, dass es wieder besser wird und mit etwas Glück nur einen Schatten zurückbleibt.

In den letzten Tagen hat Marie nach einer guten Lösung für die kleine Hundefamilie gesucht. Die Mutterhündin wurde ausgesetzt und hat sich ja ihrer Katzenfutterstelle angeschlossen. Sie konnte dann zunächst bei einer tierlieben Person unterkommen. Die Vermittlungsaussichten für Mutter und Welpen sind im ländlichen Griechenland aber nicht gut – die meisten Hunde werden mit wenig Ansprache und rudimentärer Versorgung an der Kette gehalten.

Weil Marie das für „ihre“ kleine Hundefamilie nicht wollte, sind sie nun sicher bei der Tierärztin untergebracht, die sie entweder in gute Zuhause geben wird – sie kennt ihre Kunden und weiß, wem sie einen Hund anvertrauen kann – oder sie kommen in ca. 3 Monaten, wenn sie alt genug zur Ausreise sind, nach Deutschland. Es ist bereits abgesprochen, dass sie dann ein Verein übernehmen wird, weil Marie selbst keine Möglichkeit hat, Pflegestelle für mehrere Hunde (oder überhaupt einen Hund) zu sein.

Die Mama ist anschmiegsam, freundlich und sehr gelehrig. Sie hört bereits nach wenigen Tagen zuverlässig auf „Komm“, fährt gerne Auto und geht ohne Ziehen an der Leine. Die Welpen werden etwa so groß wie die Mutter werden. Sie sind aufgeschlossen und suchen bereits jetzt im Alter von gut einem Monat schon den Kontakt zum Menschen. Es sind vier Rüden und eine Hündin.


26. Juni 2018

Marie ist wieder in Deutschland gelandet. Alle vier Reisekatzen sind gut drauf, erkunden das Pflegizimmer und arbeiten dran, einen neuen Fressrekord aufzustellen. 4 Dosen in zwei Stunden – und das bringt sie noch nicht durch die Nacht! Hier noch einmal alle auf einen Blick:

Ylvi und Sania.

Pitchko; seine Ohren haben neben anderen Wehwehchen diesmal den Ausschlag für das Flugticket gegeben.

Miro-Vincent.

Und Ylvi ist ebenfalls eine alte Bekannte. Das schmale Hemd soll jetzt Gelegenheit bekommen, ein bisschen Speck anzusetzen.

Als kleiner, aber wichtiger Nachtrag sei erwähnt, dass im Juni die fünfte Futterpalette auf den Weg gebracht wurde!

nach oben