Anreise und Tag 1
Nach ihrer Androsreise im April 2022 zog es Maries Eltern erneut auf unsere, ihre Katzeninsel. Wie immer gut vorbereitet, aber wie immer auch mit Überraschungen.
Bereits die Anreise verlief anders als geplant. Eigentlich wollten sie so schnell wie möglich Andros wiedersehen. Also einen so zeitigen Flug nehmen, dass die letzte Fähre des Tages noch bequem erreicht werden kann.
Doch die ersten Verzögerungen gab es bereits am Berliner Flughafen. In Athen dauerte es dann auch noch, bis die Reisenden endlich aufbrechen konnten. Schließlich gerieten sie in den Feierabendverkehr, so dass die Fahrt vom Flug- bis zum Fährhafen nicht in einer knappen halben Stunde erledigt war.
Dank Smartphone und Airbnb fanden die Gestrandeten aber schnell eine Unterkunft und konnten wenigstens Richtung Fährhafen schauen:
Am nächsten Morgen wurde gleich die erste Fähre geentert! Da die Fähre nach Andros auch Tinos und Mykonos ansteuert und in den jeweiligen Häfen für maximal eine Viertelstunde anlegt, muss das natürlich zackzack gehen. Immerhin sind etliche Autos und auch die Versorgungs-LKW im stählernen Bauch der Fähre aufzunehmen und dann wieder auf die Straßen zu schicken. Für die richtige Reihenfolge beim Verstauen der Fahrzeuge sorgen Schilder mit den Inselnamen unter den Scheibenwischern; die Andros-Autos müssen schließlich ganz vorn stehen:
Nach einer ruhigen Überfahrt trennen sich schließlich die Wege – das Auto erklimmt die Berge der Insel und die Fähre entschwindet am Horizont gen Tinos.
Die unermüdlich blühende Bougainvillea am Ferienhaus begrüßt unsere Reisenden.
Doch nun wird nicht lange getrödelt! Maries Eltern möchten den Futterstellen zumindest einen schnellen ersten Besuch abstatten.
Als erstes begegnen sie der Gruppe, zu der der schwarz-weiße Kirian und der rote Dante gehören, die erst kürzlich kastriert wurden.
Tiffy und Zora erscheinen ebenfalls zur Begrüßung.
Und auch Tigre lässt sich blicken.
Dann wurden die ersten Absprachen für die kommenden Tage mit unseren griechischen Freunden vorgenommen und noch Futter im Supermarkt eingekauft, und schon neigt sich auch der erste Reisetag auf Andros seinem Ende zu.
Tage 2 und 3
Diente der erste Tag der Ankunft, eines ersten Überblicks und des kurzen Kontakts mit unseren Freunden, ging es ab heute nun richtig zur Sache.
Die Futterstellen werden ausgiebiger besucht, ein Besuch bei S. ist vorgesehen, und weiteres Futter auch für die noch kommenden Tage muss beschafft werden.
An unserer Futterstelle 1 lebt immer noch die größte Gruppe:
Hier etwas näher betrachtet: links ein Neuzugang und rechts Medea, …
… sowie links Dante und rechts Arabella.
Auf dem Weg zur Futterstelle 2 bieten sich solche schönen Ausblicke:
Diese benötigt man aber auch zur Motivation, denn die Futterstelle liegt in einer kleinen Siedlung, die man nicht direkt mit dem Auto anfahren kann. Es gibt am Fuße des Berghangs lediglich einen kleinen Parkplatz, und dann geht´s ein gutes Stück mit allem Gepäck weiter zu Fuß:
Hier zeigten sich heute nur Tiffy…
… und Gin.
Anschließend bei S. gab es wieder einmal eines der bekannten Wimmelbilder. Wer findet Athina, Hektor, Nikita, Tebetan, Yuki, Kalea, Kaskader und Katerina? Ratet gern wie immer mit, die Auflösung seht Ihr im zweiten Bild!
Eleni möchte lieber extra posieren.
Mit einem Blick auf die Umgebung bei S. beenden wir die Futterstellen-Zusammenfassung der beiden Tage.
Der dritte Reisetag hielt aber noch ein besonderes Ereignis bereit, denn unsere Reisenden trafen sich gemeinsam mit unseren Freunden A. und S. von der südöstlichen Inselseite und H. & I. im Nordwesten!
Ihr könnt Euch vorstellen, dass es auf einem solchen Treffen mit allen unseren Freunden zusammen viel zu besprechen gibt und dass eine solche Begegnung natürlich auch der weiteren Zusammenarbeit einen wichtigen Impuls gibt!
Ein Treffen unter Katzenfreunden sieht so aus (Symbolbild):
Hier fehlt leider H., da sie fotografierte:
Mit vielen neuen Eindrücken und mit der Gewissheit, dass wir alle, jede und jeder auf seine Art, gemeinsam dasselbe Ziel verfolgen, kehrten unsere Reisenden dann zurück zum Quartier. Der Landschaft war anzusehen, dass es wochenlang nicht geregnet hatte. Langes Gras wirkte wie Stroh. Doch die üppig gelb blühenden Sträucher scheinen mit der Trockenheit gut zurechtzukommen.
Tage 4 und 5
Auch an diesen beiden Tagen wollen unsere beiden Androsreisenden die Androskatzen an den Futterstellen wie immer früh und abends versorgen.
Doch erst einmal kam etwas dazwischen, was man auch als Tourist ohne größere Verpflichtungen nicht unbedingt erleben möchte:
„Habt Ihr schon von unserem Pech gehört? Sind gerade unser Auto los. Lief nicht mehr. S. hat den ganzen Nachmittag telefoniert. Zum Glück haben wir es noch bis zu ihm geschafft. Haben gestern schon ungewöhnliche Geräusche wahrgenommen. Was der vom Abschleppdienst festgestellt hat, war, dass das Auto nicht gewartet wurde. Runtergewirtschaftet. Haben wir noch nie so gehabt. Aber Glück gehabt, dass das gestern nicht passiert ist. Heute ging der Rückwärtsgang nicht mehr. Hätte schlimmer kommen können.“
Von S. fuhren sie dann mit dem Taxi in den Ort zurück und suchten zumindest dort die Futterstellen auf. Futterstelle 2 (die, zu der man den Berg hochkraxeln muss) liegt außerhalb, da musste der Besuch heute leider ausfallen.
Hier nun also eine lose Bildersammlung des vierten Tages:
Günni
Die Gruppe an Futterstelle 1 mit Medea und Chará in der Bildmitte.
Bei S. zeigen sich Kalea und Nikita.
Links noch einmal Nikita und ein ganz junger Neuzugang, Koko genannt. Koko wurde S. von einer Einwohnerin gebracht.
Yuki
Vorn ein weiterer Neuzugang bei S., der an der Futterstelle 1 aufgesammelt wurde und bei ihm Andreas heißt. Dahinter Athina perfekt getarnt.
Cariba haben wir zuletzt im Mai 2023 gesehen.
Auch am fünften Tag, noch ohne Ersatzwagen, wurden die Futterstellen versorgt, und wir erhielten diese ironische Nachricht: „An Futterstelle 1 haben mitleidige Menschen Salzbrezeln ausgelegt. Die Katzen haben die salzigen Teile verschmäht. Ich habe sie entsorgt.“ Gut gemeint ist auch hier nicht immer gut gemacht…
Bezüglich des Mietwagens greift S. aktiv ein: „S. ist für uns in der Auto-Angelegenheit eine Hilfe, wie man sie sich nicht besser vorstellen kann. Er kennt seine Landsleute und spricht mit ihnen sehr klar. Hat uns gestern pantomimisch ihre Arbeitsweise dargestellt.“
Aber die Reisenden helfen sich auch selbst: „Bei Check24 angerufen. Wir holen morgen Mittag ein Ersatzauto von der Fähre in Gavrio ab.“
Zwar sind jetzt immer noch keine weiten Wege möglich, aber an den Futterstellen im Ort selbst gibt es ja genügend Katzen zu versorgen.
Zwei weiß-schwarze Neuzugänge zusammen mit Kirian und Dante.
Hier gesellt sich im Vordergrund Chará hinzu.
Im Ort selbst trifft man immer wieder auch gut versorgte Katzen an, die bei den Einheimischen leben.
Miss Meier ist eine treue Seele an dieser Futterstelle.
Vier bekannte Gesichter: Medea, Onni, Arabella und Emely sowie ein junger schwarzer Neuzugang.
Nochmal gut durchmischen – von links: ein Neuer, dann Chará, Onni und Dante.
Einer, der von Deutschland aus die Reise aufmerksam mitverfolgt, beendet den heutigen Bericht frierend und neidvoll mit dieser Information: „Dein Wetter, Jörg, ist gerade hier angekommen. 31 Grad!“
Tage 6 und 7
Wir erinnern uns: im letzten Bericht hieß es, dass der Ersatzwagen mittags mit der Fähre in Gavrio ankommen soll. Wir erhielten auch schöne Bilder aus der Hafenstadt, allerdings mit der Info:
„Für alle, die sich in Gavrio länger aufhalten möchten. Die einzige Fähre von Mykonos mit unserem Auto kommt um 16:10. Wir wussten das, aber die smart guys von Avis nicht. 35 Grad… Aber die beiden Avis guys schreiben immerhin: We are sorry for any inconvenience caused. Kennt man doch schon von der Deutschen Bahn. Ihr auch?“
Doch irgendwann…
„Unser richtiges Auto war an Bord. S. hat sich aufgeregt, weil in der Werkstatt, die das Schrottauto abschleppen musste, niemand über den Verbleib was wusste. You don’t know anything?! Wieviele Schrottautos mit dem Nummernschild habt ihr denn auf dem Hof? Zu komisch, wie er uns das schilderte. Das Auto, was wir jetzt haben, ist das, was wir bestellt hatten. Muss man das verstehen?“
Nun aber hurtig zurück und die Katzen versorgt!
An Futterstelle 3 drängelt sich ein stattlicher Neuzugang vor. Aber um Miss Meier ist uns nicht bange! So zierlich das alte Mädchen ist, so grimmig kann sie aber auch mit Jungspunden umgehen.
Hier ein schon gewohntes Bild mit Onni und Kirian im Vordergrund.
Ein Teil der großen Gruppe um Dante, Günni, Onni, Kirian, Emely, Arabella und Chará.
Es sieht so aus, als hätte Onni wunderschöne blaue Augen. Müssen wir bei Gelegenheit mal genauer hinschauen.
Gruppenbild mit Pferd.
Die Reisenden haben den Futterspender gesäubert und mit Futter bestückt.
An Futterstelle 2 ist auch wieder nur Tiffy zu sehen.
Reisetag 7 klingt mit ein paar Fotos voller Blütenpracht und wildromantischer Schönheit dieser Insel, mit Nachdenklichkeit, aber auch mit Zukunftsgedanken aus:
„Letzte Stunden auf der Insel. Heute Abend gab’s noch einen Festschmaus für alle. Komisches Gefühl, wieder wegzufahren. Es gäbe noch so viel zu tun. Nicht so leicht, die Insel wieder zu verlassen. Wir haben versprochen, wiederzukommen. Ich glaube, der persönliche Kontakt, sich gegenüber zu sitzen und sich zuzuhören, ist wichtig für den Fortbestand unserer Beziehungen und der Vereinsarbeit. Ginge gar nicht anders.“
Heimreise, aber nicht mit leeren Händen
Die Tage vergingen sowohl für Maries Eltern als auch für uns, die wir von Ferne die Reise mitverfolgten, wie im Fluge.
Nun war die Zeit gekommen, Andros „Auf Wiedersehen“ zu sagen und den Rückweg anzutreten. Wie bei der Hinfahrt war keine Übernachtung geplant; mit der Fähre soll es am späten Vormittag aufs Festland gehen, um dort am späten Nachmittag den Flug nach Berlin zu erreichen.
Im Gegensatz zur Anreise hat das auch funktioniert!
Das wäre jetzt auch wesentlich stressiger geworden, hätte es da Probleme gegeben, denn Maries Eltern verließen die Insel nicht mit leeren Händen.
Bevor sie sich mit der roten Fähre übersetzen ließen, trafen sich unsere Reisenden am Hafen mit A., von der sie eine altgediente Transportbox übergeben bekamen. Eine Box, die schon seit Beginn im Jahre 2017 im Dienst unseres Androsprojekts steht und in der schon etliche Androskatzen durch Europa und innerhalb Deutschlands reisten.
Kurz gesagt: Reisekater Star stieg zu.
In Athen angekommen, trafen sich die Reisenden mit unserer Freundin A. (2). Einerseits, um auch sie wiederzusehen, da sie zwar kürzlich auf Andros weilte, aber schon eher wieder abgereist war. Andererseits auch, weil A. (2) beim Einchecken und der Sicherheitskontrolle helfen wollte.
Und zu guter Letzt, um von ihr die zweite Reisekatze zu übernehmen, die sie in den vergangenen Wochen bei sich betreute. Ein echtes Andros-Urgestein von Futterstelle 2, im März 2018 kastriert, aber da bereits schon „very adult“, wie A. (2) sich ausdrückte, weshalb sie laut Reisepass auch 8 Jahre alt ist (und was durchaus stimmen könnte).
Eine Katze, die all die Jahre ihrer Futterstelle treu blieb und immer zu sehen war: Neela, oder Tonia, wie sie bei unseren griechischen Freunden heißt.
Über diese beiden Reisekatzen werden wir natürlich noch im Detail berichten, aber erst einmal warten sie hier beide auf die Abfertigung:
A. (2) war währenddessen nicht nur beim Einchecken und der Kontrolle eine Hilfe. Maries Eltern stand ja noch die Erstattung der Taxikosten durch den Mietwagenverleih zu. Auch hier übernahm unsere griechische Freundin die Regie. Nach ihren ausdrucksstarken und wortgewandten Ausführungen hielt es der Angestellte am Schalter für besser, die Kostenerstattung hier und jetzt und augenblicklich vorzunehmen, statt diese erst nachträglich einfordern zu lassen…
Nun bleibt erst einmal nur noch festzuhalten, dass der Flug mit einer knappen Stunde Verspätung in Berlin ankam. Doch Reisende und Reisekatzen waren wohlauf und wurden von Jörg schon erwartet. Nach einem nur kurzen Plausch mit Maries Eltern, denn die Katzen waren nun schon lange genug unterwegs, brachte Jörg den Kater Star auf seine Pflegestelle. Maries Eltern fuhren mit Neela im Gepäck nach Hause, um sie mit einem nur kleinen Umweg auf ihrer Pflegestelle abzuliefern.
Irgendwann spät in der Nacht waren dann alle an ihrem jeweiligen Ziel angekommen.
Im nächsten Teil des Berichts dreht sich dann natürlich alles um Star und Neela!
Die Reisekatzen
Wie im vorherigen Teil des Reiseberichts versprochen, gibt es hier nun die weiteren Details zu den beiden Reisekatzen Star und Neela, die mit Maries Eltern nach Deutschland ausreisen konnten.
STAR
Von Star hörten wir das erste Mal am 3. Februar diesen Jahres. Unsere Freundin A. schrieb: „Ich fand diesen armen Kerl an Futterstelle 1. Ihm fehlt am Hals ein großes Stück Haut. Auch hat er nur ein Auge.“
Bei der Tierärztin wurde seine Wunde erst einmal gesäubert und behandelt. Da er dafür sowieso in Narkose musste, wurde er gleich mit kastriert.
A. nahm ihn dann bei sich zu Hause auf, um ihn gesund zu pflegen.
In Vorbereitung auf seine erste Untersuchung hier in Deutschland sandten wir der Tierärztin vorab ein Foto seiner Verletzung (unverpixelt im zweiten Bild).
Seinen Namen erhielt er von A. in Erinnerung an die ebenfalls einäugige schwarze Katze Star, die 2017 von Marie nach Deutschland gebracht wurde – eine unserer ersten Androskatzen.
Stars Wunde heilte in der Folgezeit leider kaum. Dazu ergab dann eine Untersuchung im April noch, dass er FIV-positiv ist. Sein blindes Auge bereitete zwar bisher keine Probleme, aber auch da muss sicher irgendwann etwas unternommen werden.
Mit diesen Voraussetzungen hätte er noch sehr lange bei A. separiert leben müssen, um eine Genesung in Ruhe abwarten zu können. Und selbst dann wäre es keine gute Sache, einen immunschwachen, einäugigen Kater wieder nach draußen zu setzen.
Da es ihm aber ansonsten sehr gut ging und er mit Appetit fraß, beschlossen wir, ihn nach Deutschland zu holen, um ihn hier wieder auf die Pfoten zu stellen, zumal wir bei uns auch mehr medizinische Möglichkeiten haben als auf Andros.
Seine erste Voruntersuchung ist kurz nach seiner Ankunft in Deutschland erfolgt, und kurz darauf machte sich Star auf den Weg zu seiner Operation:
In der Voruntersuchung stellte sich heraus, dass er einen heftigen Unfall erlitten haben muss, denn es fehlen ihm bis auf einige Wurzelreste sämtliche Zähne auf der linken Seite. Ob die Wunde am Hals auch von diesem Unfall stammt, lässt sich nicht sagen, aber die Vermutung liegt natürlich nahe.
Glücklicherweise haben Katzen am Hals und im Nacken viel und auch sehr bewegliche Haut. Die Tierärztin konnte die riesige Wunde daher mit einer sogenannten Verschiebeplastik unter Verwendung der dort vorhandenen Haut schließen.
Stars Gebiss wurde auch gleich mit operiert. Leider zeigte sich, dass da noch mehr im Argen ist, so dass da noch eine Folgeoperation notwendig wird. Aber erst einmal soll die Wunde am Hals heilen und Star wieder zu Kräften kommen.
Drücken wir Star alle Daumen und Pfoten, die wir haben, dass ihm diese Eingriffe ein sorgenfreies Leben in der Zukunft ermöglichen! Immerhin muss an seinem linken erblindeten Auge bis auf Weiteres nichts behandelt werden.
NEELA
Neela lebte an unserer Futterstelle 2, lange schon, bevor es ein Androsprojekt mit einer Futterstelle 2 gab.
Kastriert wurde sie im März 2018, war aber nach den Worten unserer Freundin A. (2) damals bereits „very adult“. In ihrem Reisepass ist 2016 als ihr Geburtsjahr eingetragen; was wie schon geschrieben ungefähr auch stimmen könnte.
Neela blieb ihrer Futterstelle all die Jahre treu, überlebte Ostern 2018 den Katzenschnupfen, dem einige Katzen dort in der Gegend zum Opfer fielen, konnte Mitte 2022 mit tierärztlicher Hilfe von einem riesigen Abszess am Kopf genesen und war unerschütterlich bei jeder Reise und bei jedem Fototermin anwesend. Ein Andros-Urgestein wie aus dem Bilderbuch!
Gestattet uns deshalb, etwas abzuschweifen und eine Bilderfolge dieser Grande Dame zu zeigen!
Das letzte Foto entstand, als unsere Freundin aus Athen für drei Wochen auf Andros weilte. Man sieht Neela die Jahre inzwischen deutlich an, und sie wirkte ziemlich erschöpft. Natürlich wurde sie daraufhin zur Tierärztin gebracht. Wir baten darum, gleich ein umfassendes Blutbild anfertigen zu lassen. Die Ergebnisse waren auf den ersten Blick nicht dramatisch schlimm, aber dennoch immerhin so, dass sie für ein weitere Zukunft auf der Straße nichts Gutes verhießen.
Wir wogen einiges an Alternativen ab. Am Ende war es die beste Lösung, dass unsere griechische Freundin Neela mit nach Athen nimmt, wenn sie Anfang Mai wieder abreist. Dort kümmert sie sich so lange um Neela, bis Maries Eltern ihre Androsreise beendet haben und übergibt sie ihnen am Flughafen.
Gesagt, getan – Neela reiste nach Athen und fühlte sich gleich von Anfang an pudelwohl. Kein Wunder bei gutem Futter, sauberem Wasser, einem weichen Bett und vielen Kuscheleinheiten!
Allerdings machte ihr die Unterlippe wieder etwas zu schaffen. Also die Stelle, wegen der sie im August 2020 schon einmal bei der Tierärztin war.
Da das erste Blutbild, dass uns auch dazu bewog, sie reisen zu lassen, schon einige Wochen her war, ließen wir zur Kontrolle ein weiteres anfertigen. Zum Glück, müssen wir jetzt im Nachhinein sagen!
Die Nieren- und Leberwerte waren jetzt zwar wieder in Ordnung (und vorher auch nur leicht außerhalb der Referenz), aber unserer mit FIP erfahrenen Vereinsvorständin Lavinia (man erinnere sich an unseren Filou, der bei ihr lebte und mit FIP, FeLV, Tumor und anderen Leiden zu kämpfen hatte) genügte ein Blick, um die Alarmglocken läuten zu lassen!
Sicherheitshalber befragten wir R., den wir aus Filous Zeiten in einer FIP-Gruppe auf Facebook kennenlernten und der uns damals sehr gut beriet und unterstützte. Aber auch er bestätigte nahezu sofort den Verdacht, als er das Blutbild sah.
Und nun?
Wir wollten so schnell wie möglich schon in Athen die Therapie beginnen. Noch etliche Tage bis zu einer Ausreise und einem Behandlungsbeginn in Deutschland zu warten, kam nicht in Frage!
Doch eine Nachfrage bei einer uns bekannten Deutschen, die schon Jahrzehnte in Athen lebt und auch im Tierschutz aktiv ist, war ernüchternd. Auf Facebook gibt es dort keine brauchbare FIP-Gruppe; als sie vor einiger Zeit ebenfalls mit FIP zu tun hatte, wandte sie sich an eine deutsche Gruppe. Eventuell gibt es Ärzte, die wissen, wo man das Medikament GS-441524 in Griechenland bekommt. Selbst verschreiben oder verabreichen dürfen sie es nicht, da es bekanntlich noch keine Zulassung hat.
Geht es von Deutschland aus dann nicht doch schneller? Wir baten R. um Hilfe und…
… er packte ein Starterpaket GS-Tabletten zusammen, schickte es per UPS Express auf die Reise, nach nicht einmal 24 Stunden hielt A. (2) das ersehnte Medikament in den Händen und begann noch am selben Tag mit der Therapie!
NACHTRAG
Dieser Nachtrag betrifft Chloe, eine Katze, die bei unserer Freundin A. lebt.
Ende Mai wurde sie wegen eines unerklärlichen Zitterns und Fieber nach Athen zur Tierärztin gebracht.
Die Untersuchung einschließlich der Röntgenbilder ergab nichts Auffälliges, das Fieber verschwand dank entsprechender Behandlung und die Anfälle kehrten nicht wieder. So kam sie nach Andros zu A. zurück.
Allerdings bemerkte A. dann nochmals einen Anfall bei Chloe, und die ein paar Tage später eingetroffenen Blutbilder ergaben leider auch bei ihr einen starken FIP-Verdacht, den die eilends nachgeforderte Serumelektrophorese nicht entkräften konnte. Zwar waren die Werte nicht so eindeutig wie bei Neela, und Chloe ist ansonsten symptomfrei, aber da wir dank weiterer Tests andere Ursachen wie Toxoplasmose ausschließen konnten, wollten wir nicht noch länger abwarten, bis eventuell Symptome auftreten, die nicht zu FIP gehören.
Also konsultierten wir erneut R., und er sandte wiederum ein Paket, diesmal nach Andros. Chloe wird nun auch mit GS-441524 behandelt.
Wir haben Chloe mit in diesen Reisekatzenbericht aufgenommen, da sie zeitgleich mit Neela gegen FIP kämpft. Geteiltes Leid ist halbes Leid!
Inzwischen sind die Preise für GS im Vergleich zu den Jahren davor schon um einiges gesunken, aber dennoch wird die Therapie für beide zusammen im günstigsten Fall ca. 2.000 Euro betragen.
Immer noch eine Menge Geld, und wir freuen uns über jede Hilfe, die den beiden FIP-Kämpferinnen den Weg zurück in ein gesundes Leben bahnt! Wir haben dafür eine PayPal-Spendenaktion eingerichtet:
Hilfe für die FIP-Kämpferinnen Neela & Chloe
Wer mag, kann aber auch über unsere normale Bankverbindung oder auf unser PayPal-Konto spenden:
Bitte drückt die Daumen für unsere beiden FIP-Kämpferinnen! Und natürlich auch für Star, dessen furchtbare Verletzung nun hoffentlich gut abheilt!
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