Rossato erschien irgendwann im Jahr 2022 an der Futterstelle 3. Mitte Juni 2022 wurde er kastriert, aber bereits eine Woche später musste er wegen Atemproblemen erneut zur Tierärztin. Bei der Behandlung wurde er leider FeLV-positiv getestet. Mit dieser Diagnose hat er auf Andros keine Chance. Abgesehen von seiner eigenen verkürzten Lebenserwartung als Streuner kann er so natürlich nicht an die Futterstelle zurück. Doch Alternativen dazu gibt es im Grunde nicht; es besteht keinerlei Aussicht, ihn dort zu vermitteln. Und lebenslang in einem Käfig hocken (an eine noch schlimmere Option möchten wir gar nicht denken…)?
Doch glücklicherweise war einige Wochen später wieder eine Andros-Reise geplant, und Rossato bekam die Chance auf ein Flugticket nach Deutschland. So wurde er von unserer griechischen Freundin A. bis zur Ausreise aufgenommen, gepflegt und rechtzeitig reisefertig gemacht.
In Deutschland auf einer unserer Pflegestellen angekommen, konnte er nun in aller Ruhe und gründlich untersucht und weiterbehandelt werden. Leider zeigten sich bei ihm im ersten Blutbild eine Verschiebung der Werte in Richtung einer Anämie, außerdem Mykoplasmen und im Labor auch die Bestätigung des FeLV-Schnelltests. Die Therapien schlugen an, was sich in nachfolgenden Blutbildern zeigte. So konnten wir erfreulicherweise davon ausgehen, dass das schlechte Blutbild zu Beginn kein Anzeichen einer ausbrechenden Leukose war.
Er genoss das Leben auf der Pflegestelle in vollen Zügen. Schmusen und das Bett der Dosenöffner belagern gehörte zu seinen Lieblingszeitvertreiben. Allerdings war ihm anzumerken, dass ihn das FeLV-bedingte Leben als Einzelkatze sehr langweilte. Wir hatten daher vor, ihn möglichst schnell zu vergesellschaften, was natürlich nur mit anderen FeLV-positiven Katzen möglich (und aufgrund dieser Einschränkung nur schwer zu verwirklichen) ist.
Doch bevor wir überhaupt an ein Vermittlungsinserat dachten, kamen wir in einem Internetforum mit einer Katzenhalterin in Kontakt, die leider kurze Zeit vorher einen ihrer beiden FeLV-Kater über die Regenbogenbrücke ziehen lassen musste. Sie war auf der Suche nach einem neuen Gefährten für ihren nun einsamen Kater und fand unseren lieben Rotschopf sympathisch und passend.
Einem Umzug stand nur noch Rossatos Zahnsanierung im Wege, für die wir glücklicherweise schneller als gedacht einen Termin vereinbaren konnten. Die Operation und die nachfolgende Wundheilung verliefen trotz der erforderlichen Entfernung von sage und schreibe 10 Zähnen dann auch wunschgemäß, so dass die Tierärztin bei der Nachkontrolle nichts gegen Rossatos Vermittlung einwenden musste.
Nur rund viereinhalb Monate nach seiner FeLV-Diagnose konnte Rossato am 18. November 2022 in sein Für-Immer-Zuhause umziehen! Wir sind sehr glücklich darüber, dass sich für ihn alles so zügig zum Guten fügte, und sind auch seiner Adoptantin sehr dankbar dafür, dass sie trotz der damals noch ausstehenden Zahn-OP auf ihn wartete und mit uns das Beste für Rossato hoffte!
Leider meinte es das Schicksal mit unserem kleinen Roten nicht gut. Im Februar 2023 wurde er sehr schwach. Wie sich im Laufe der Behandlung herausstellte, brach wohl seine FeLV-Infektion aus. Sandra, seine Adoptantin, kämpfte mit Herzblut und aller Kraft für ihren, unseren Liebling. Doch am 19. März 2023 konnte sie nichts mehr tun, als Rossi auf seinem letzten Weg zu begleiten.
Die Erinnerung an diesen ganz besonderen Kater halten wir auch in unserem Androstagebuch wach: Kater Rossi sucht das Glück.
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