Kapitel 1: Nachtfahrt, Nebel, nasse Katzen.
Unsere Vereinsvorständin wäre dieses Jahr auch sehr gern nach Andros gefahren. Pandemische Reisebeschränkungen zum Jahresanfang und erfreuliche familiäre Ereignisse im Sommer verhinderten dies jedoch. Da wir aber gern noch einmal vor dem Winter nach unseren Katzen schauen wollen, übernahm Jörg die diesjährige Herbstreise.
Keine Andros-Reise ohne Andros-Koffer! Hier also die obligatorischen Fotos vor jeder Fahrt. Diesmal ein etwas größerer Koffer, denn für den Rückflug war kein Kabinenplatz für Katzen mehr frei, so dass dreimal Frachtraum gebucht wurde und somit drei stabile Boxen mitgenommen werden mussten.
Abflug vom BER – ohne Probleme, einen Tag vor dem nachfolgenden großen Reisechaos.
Geplant war wieder einmal, direkt nach dem Flug die Fähre zu nehmen, um nicht erst am nächsten Morgen nach Andros überzusetzen. Bei einer für nur eine Woche geplanten Reise zählt jede Stunde, die wir den Katzen widmen können!
Diesmal hat das auch bestens funktioniert, der Flug war pünktlich, das Gepäck schnell und vollständig ausgeladen, und am Mietwagenschalter stand niemand. Bei der Fährgesellschaft gibt es eine Neuerung, die zusätzlich hilft, Zeit zu sparen: man muss sein Ticket nicht mehr in einem Reisebüro am Hafen abholen, sondern kann sich diese bereits zu Hause ausdrucken.
Also blieb genügend Zeit für den ebenfalls schon traditionellen Lidl-Einkauf. Merkwürdigerweise hat der Supermarkt seit zwei, drei Reisen nicht mehr so viel Vorräte. Gut, dass beim Landhandel auf Andros erneut vorab schon Futter reserviert wurde.
Die Fähre war ebenfalls auf die Minute im Zeitplan, so dass Jörg abends wie geplant in Gavrio anlandete.
Die Nachtfahrt über die Insel zum Quartier war spannend!
Das war der Tag, an dem sich bereits die Unwetter der Folgewoche ankündigten. Über Andros ging ein nächtliches Gewitter mit Starkregen nieder, dem die insulanische Stromversorgung mit Freileitungen und an den Masten hängenden Transformatoren nicht so recht gewachsen war.
An den Isolatoren der hoch oben angebrachten Elektrik lief das Wasser nur so herab und produzierte einen imposant anzuschauenden, weithin sprühenden Funkenregen. Nicht minder beeindruckend, wenn schlagartig für einige Sekunden auf einer kompletten Insel das Licht ausgeht und der Reisende sich plötzlich in tiefster, donnergrollender Finsternis wiederfindet und versucht, hinter hektisch wedelnden Scheibenwischern die kurvige Fahrbahn zu erahnen, denn der Regen dämpft auch noch das wenige Licht der Scheinwerfer.
Für Technikinteressierte: so sieht die südländische Stromversorgung aus.
Aber auch diese Fahrt ging irgendwann ohne Zwischenfälle zu Ende. Bei Einfahrt in den Ort brach das Inselstromnetz noch einmal kurz zusammen, dann hörte der Regen auf und friedliche Stille breitete sich über das Land.
Jörg wurde von der Vermieterin, die wie schon während der letzten Reise anwesend war, willkommen geheißen. Die Ferienwohnung ist ihm seit seiner ersten Reise vertraut, und so fiel die Anspannung des Reisetages schnell ab und der Reisende bald darauf ins Bett, dem ersten Wiedersehen mit unseren Katzen entgegenträumend…
Nach einem erneuten nächtlichen Gewitter brach der erste Reisemorgen auf Andros an. Schnell die Futterstellen besuchen!
Futterstelle 1
Auf der Sommerreise nicht gesehen und heute die erste, die den Reisenden erwartet: Marie.
Ein noch unbekannter Kater.
Die im Sommer erstmalig gesehen Kitten haben der Futterstelle die Treue gehalten und stehen recht gut im Futter. Leider sind sie immer noch zu klein für eine Kastration. Betreut wird die Kleinteil-Gruppe durch Medea und Dimitri.
Melina zeigte sich ebenfalls gleich beim ersten Besuch. Zwar nicht an der Futterstelle, sondern auf dem Grundstück daneben, aber sie ging natürlich sofort frühstücken, nachdem Jörg sie fotografieren durfte.
Futterstelle 2
An dieser Futterstelle wird der Reisende schon erwartet. Wie zu Reisebeginn üblich durch eine etwas kleinere Gruppe, die aber über die Tage anwachsen wird, da ist Jörg sich sicher.
Vorn ist Tiffy zu sehen, dahinter üben sich Liane und Neela im Paarlauf. Ganz hinten sind Eva, Amy II und Zora zu sehen.
Noch einmal säuberlich im Kreis sortiert – bei „zwei Uhr“ beginnend Liane, Zora, Amy II, Eva, Neela und Tiffy.
Und in Portraits:
Die Gruppe wurde schon bei der ersten Mahlzeit größer – es gesellten sich inzwischen hinzu:
Nach dem ergiebigen Regen nachts zuvor krochen sie aus allen Winkeln hervor.
Futterstelle 3
An Futterstelle 3 trottete als erster Gast eine unbekannte, ziemlich nasse und schmutzige Katze herbei:
Aber Moment mal…
Irgendwie erinnert dieses patschnasse Fellbündel Jörg an irgendwen…
Es gibt doch nur einen Kater, der den Reisenden immer als erster begrüßt…
Schaust Du bitte mal her?
Tatsache!
Kalimera, Sokrates!
„Ich mag zwar nass und dreckig sein, aber bin trotzdem der Chef hier! Ich fress´ zuerst!“
Sokrates unterstreicht seinen Herrschaftsanspruch und gibt Timos erstmal eins auf die Mütze.
Ja, Sokrates lebt hier schon lange, wahrscheinlich kam er irgendwann in 2018 hier an. Fotos von ihm zeigte Marie zu Anfang 2019.
Versonnen verharrt Jörg plötzlich an dieser Stelle. Er erinnert sich an seine allererste Andros-Reise vor genau zwei Jahren im Oktober 2019. Ihm fällt ein: Sokrates gehört zu den ersten Katzen, die vom damaligen Andros-Greenhorn zur Kastration eingefangen wurden.
Nun ist Sokrates der König an dieser Futterstelle und begrüßt den Reisenden auf jeder Reise, vertraut und verschmust vom ersten Augenblick an.
Doch zurück ins Hier und Jetzt…
Von ferne zeigt sich Tiger. Er ist immer recht vorsichtig und lässt sich so gar nicht anfassen. Aber er ist da und sieht gut aus. Das allein zählt!
Sokrates ist ein gütiger Herrscher.
Er legt zwar Wert darauf, als Erster zu fressen, doch seine Mitkatzen haben anschließend genügend Zeit und Futter für sich.
Recht nahe und nicht sehr scheu gesellt sich plötzlich ein unbekannter und unkastrierter schwarz-weißer Kater dazu.
Jörg fackelt nicht lange und schon sitzt dieser Kater in einer Box. Die Tierärztin bekommt also gleich am ersten Vormittag Besuch und der Kater anschließend den Namen Schiko.
Am Nachmittag besuchte Jörg unseren griechischen Freund S. Der Bericht von der dort lebenden Katzentruppe reicht aber für ein eigenes Kapitel aus. Daher nur noch kurz ein Blick am Abend des ersten Tages auf die Futterstelle 3.
Sokrates hat bemerkt, dass sein schmuddeliges Aussehen nicht mit der Würde eines Futterstellenchefs zusammenpasst und den Tag für die Fellpflege genutzt.
Miss Meier sieht ebenfalls aus wie aus dem Ei gepellt. Am Morgen war sie noch nicht da, möglicherweise genierte sie sich, einen nassen Langhaarpelz vorzuführen.
Timos lässt das erste Kapitel satt und zufrieden ausklingen.
Kapitel 2: Wolken, Wasser, Wimmelkatzen.
Bevor wir die in der Überschrift versprochenen Wimmelkatzen zeigen, noch kurz einmal zurückgeblättert.
Neben Kastrationskater Schiko machte sich auch Majara, die bei S. lebt, mit auf den Weg zur Tierärztin.
S. fand, dass Augen und Nase nicht sehr gesund aussehen. Auch die Ohren wirken angegriffen. Das soll sich die Tierärztin dann auch gleich mit anschauen.
Das Ergebnis war nicht schön, aber auch nicht dramatisch. Majara hat Schnupfen und Ohrmilben. Sie soll daher von S. mit Medikamenten behandelt werden. Da wir auf Reisen immer Antibiotika im Gepäck haben, portionierte Jörg gleich passende Leckerlie-Antibiotika-Pralinen für den gesamten Behandlungszeitraum. Und S. soll außerdem ihre Nase mit Kochsalzlösung spülen, die notwendige kleine Spritze gab die Tierärztin gleich mit.
Das Wetter hatte sich beruhigt, aber imposante Wolkenformationen ließen noch ein wenig das stürmische Wetter der vorigen Nacht erahnen.
Auf dem Weg zur Tierärztin muss man über einen Bergkamm fahren, an dem sich die Wolken noch hartnäckig festklammerten.
Zurückgekehrt von der Ärztin wurde Schiko erst einmal ins Ferienhaus gebracht. Hier soll er in Ruhe und im Trockenen aufwachen und bis zum nächsten Tag unter Beobachtung bleiben, bevor er wieder zu seinen Tischgenossen an der Futterstelle gebracht wird.
Mit Majara im Gepäck fuhr Jörg zurück zu S., natürlich auch, um nach den vielen Katzen zu schauen, die in dieser Gruppe leben.
Hier nun also das Gewimmel:
Die „Großen“. Eine Beschriftung sparen wir uns hier, es kommen nachher alle nochmal einzeln auf die Bühne. Bis auf Hektor (der schwarze Kater rechts), Amelie (ganz rechts) und Alexis, der kurzhaarige Tiger mit etwas Weiß, der uns ganz vorn den Rücken zukehrt. Daher seien sie hier schon erwähnt.
Die „Kleinen“, alle von den Futterstellen gerettet. Eine Beschriftung sparen wir uns auch hier, denn sie haben noch keine Namen.
Als Überraschungsgast trat Katia auf. Das letzte Mal sahen wir sie im August des vergangenen Jahres! Auch auf den vielen Fotos, die wir zwischendurch von S. erhielten, war sie nicht abgelichtet.
Das zum kleinen Trost für alle Kastrationspaten, die ihre Katzen auf den Bildern dieser Reise nicht wiederfinden.
Luzifer, nicht ganz so lange unsichtbar gewesen wie Katia, aber immerhin auch seit April diesen Jahres nicht mehr gesehen.
Wie immer bei den Besuchen bei S. wurde die „Katzenbuchhaltung“ gepflegt. Nach den vielen tragischen Unglücksfällen, von denen wir während der letzten Reise berichteten, gab es erfreulicherweise keine neuen Unglücksfälle zu vermelden. Allerdings wird Shari seit Mitte Juli vermisst. Wir hoffen, dass sie wieder auftaucht!
Auch wenn nicht viel Zeit blieb und das Mittelmeer inzwischen doch recht kühl ist – wenigstens kurz am Strand vorbeischauen musste der Reisende zum Ausklang des Tages doch. Denn die Wolken verzogen sich nun endgültig und machten dem sagenhaft tiefblauen Himmel Platz.
Kapitel 3: Katzen, Katzen, nochmals Katzen – Fotosafari mit H. & I.
Am Sonntag ruht wie überall auch auf Andros das öffentliche Leben, die Tierärztin arbeitet an diesem Tag natürlich ebenfalls nicht. Eine gute Gelegenheit also, Besuche abzustatten.
Nachdem Jörg im Sommer schon bei unseren rührigen Freundinnen H. & I. vorbeischaute, aber aufgrund der Hitze nur wenige Katzen zu Gesicht bekam, versprachen ihm die beiden, „dass im Herbst bessere Gelegenheit sein wird, ein paar mehr eurer Katzen zu sehen“.
Das allerdings war eine schamlose Untertreibung dessen, was Jörg an diesem Tag geboten bekam…
Doch zunächst wurde Schiko wieder an der Futterstelle 3 freigelassen.
Einigermaßen verdutzt bekam er zunächst gar nicht mit, dass die Boxentür schon ein paar Sekunden offen stand. Doch auch er machte sich dann doch ziemlich schnell aus dem Staub.
Das war dann auch das Aufbruchssignal für den Reisenden Richtung H. & I.
Sie hatten für diesen Tag schönes Wetter angekündigt. Leise Zweifel an dieser Vorhersage kamen Jörg auf dem Weg dahin:
Denn wo ein Regenbogen ist, ist auch Regen. Und das dunkelblaue am Horizont war nicht der wunderbare griechische Sommerhimmel, sondern eine massive Wolkenwand. So kam Jörg denn auch im strömenden Regen bei H. & I. an.
Doch Inselkenner auf der ganzen Welt wissen – in solchen Gegenden geht schlechtes Wetter genauso schnell vorbei, wie es kommt.
Also blieben die Gastgeberinnen und ihr Gast entspannt, tranken erst einmal Kaffee und genossen griechische Konditorkunst.
Auch leben ja im und am Haus einige Katzen, mit denen man sich die Zeit vertreiben kann.
Und damit begann eine mehrstündige Fotosafari…
Alina, die im Juni in Athen kastriert wurde, blieb dann noch im Haus zur Beobachtung.
Inzwischen fühlt sie sich im dort stehenden offenen Käfig, pudel- äh… katzenwohl.
Grandpa George. Ein schätzungsweise 13 Jahre alter Kater. H. & I. kennen ihn von klein auf und nannten ihn „Grandpa“.
Eine britische Touristin fütterte ihn im September und informierte H. & I., dass er krank geworden sei. H. & I. holten ihn daher zu sich. Dabei erfuhr die Touristin auch von unserem Verein, nahm mit uns Kontakt auf und spendete für die medizinische Behandlung.
Gemeinsam mit H. & I. beschlossen wir, dass die Touristin dem Kater einen richtigen Namen geben darf. Sie entschied sich für George, so dass er von Stund an „Grandpa George“ genannt wurde.
Leider erhielten wir am 7. November die traurige Nachricht, dass Grandpa George verstarb. Er hatte keine Krankheitsanzeichen mehr. H. & I. denken, dass er aufgrund seines Alters über die Regenbogenbrücke ging. 13 Jahre sind für eine Streunerkatze enorm, selbst mit regelmäßiger Futterversorgung!
Auch wenn er nicht mit unserer Unterstützung kastriert wurde, gehört er in unseren Herzen doch zu den „Androskatzen“. Er bekam deshalb selbstredend seinen Platz bei unseren Sternchen: Grandpa George.
Helis geht es übrigens sehr gut. Die anfängliche Befürchtung, dass er an den Augen operiert werden muss, hat sich bis jetzt zum Glück nicht bestätigt. Da er bei H. & I. im Haus lebt, kann außerdem gegebenenfalls sehr schnell reagiert werden.
Inzwischen schien bereits wieder die Sonne, so dass die echte Safari starten konnte. Dazu gehört standesgemäß ein größeres Allradfahrzeug, welches H. kühn über die schlechten Pisten scheuchte. Zu den Griechen, an deren unterirdischen Fahr“künsten“ Jörg bereits mehrfach verzweifelte, gehört H. ganz gewiss nicht!
Der erste Stopp wurde an einem einsamen Anwesen am Hang eingelegt. Dort lebt ein älteres Ehepaar, dass sich fürsorglich um eine Katzengruppe von H. & I. kümmert. (Und auch um die Gäste – mit Pistazien, Nüssen und selbstgebranntem Raki aus den eigenen Weintrauben, die zum Greifen nah an der Terrasse wuchsen, auf der man sich niederließ…)
Von unseren Katzen leben dort:
Einäuglein Felice. Er wurde H. & I. im Juni 2020 in einem Karton vor die Tür gestellt und wegen seines schlimmen Auges natürlich sofort versorgt. Was für ein toller Kater doch aus ihm geworden ist! Das sind die Glücksmomente im Tierschutz, wenn man wieder einem Tier ein Leben in Sicherheit schenken konnte. Und die Momente der Dankbarkeit für die Unterstützung, die wir dafür von Euch bekommen!
Bei dieser Familie leben auch Hermine, Ringo, Donna, Nike und Yera. Leider hatten sie keine Lust, sich zu zeigen.
Von da aus ging es weiter in die Hafenstadt.
Unterwegs wurde Gaia mit ihrem niedlichen Silberblick kurz begrüßt, die mit ihren Kumpels auf dem Gelände eines Bauhofs lebt.
In der Hafenstadt betreiben H. & I. einige Futterstellen an versteckten Plätzen oder in den hinteren Häuserreihen:
Hier leben beispielsweise:
Aber auch an Restaurants sind unsere Katzen zu finden, nämlich dort, wo die Besitzer den Tieren wohlgesonnen sind und darauf achten, dass es ihnen gut geht. Diese Menschen gehören zum Netzwerk „unserer Augen und Ohren“, wie sie es nennen, dass sich die beiden Griechinnen über die Jahre aufgebaut haben, denn sie können nicht gleichzeitig überall sein.
„Leben, wo andere Urlaub machen!“ – Teil 1
Könnt Ihr Euch vorstellen, dass an diesem paradiesischen Strand eine Futterstelle existiert? Kaum zu glauben, aber wahr!
Von hier beziehungsweise gleich in der Nähe stammen zwei Katzen, die während der Safari kurzerhand eingesammelt wurden. Leere Boxen gehören zur Tourausstattung des Safaribusses, und Jörg konnte nicht anders als „ja“ antworten auf die Frage: „Sag mal, Du fährst doch eh morgen zur Tierärztin. Kannst Du die zwei da nicht gleich mitnehmen?“
So wurden also diese beiden Katzen Gäste der Fototour (und kehrten ein paar Tage wieder wohlbehalten an ihre Futterstelle zurück):
„Leben, wo andere Urlaub machen!“ – Teil 2
Könnt Ihr Euch vorstellen, dass in dieser abgelegenen, ursprünglichen Landschaft eine Futterstelle existiert? Kaum zu glauben, aber wahr!
Hier, nur über eine buckelige Schotterpiste zu erreichen, gibt es einige wenige über die Berge verstreut liegende Anwesen. Eines davon gehört einer Griechin, die sogar der deutschen Sprache mächtig ist und eine große Katzengruppe betreut:
In dieser einsamen Idylle, weitab von jeglichem Verkehr, leben diese von unseren Katzen:
Galany Ble Mati, die Schwester des blinden Katers Helis, den wir anfangs zeigten.
Rhani, schon im April 2020 kastriert und seitdem noch nicht wieder auf einem Foto zu sehen gewesen.
Abraxas in der Bildmitte, dessen sonnenverbranntes rechtes Ohr bei der Kastration in Athen gleich mit entfernt werden musste.
Aphrodite. Manchmal muss man für ein Foto etwas nachhelfen, denn sie wollte sich seit ihrer Kastration im Januar 2020 nicht mehr fotografieren lassen…
Bevor es wieder talwärts ging, noch ein gemütliches Bild mit Pontikaki, einem hübschen Kater, der nicht zur Riege unserer Androskatzen gehört.
Zurück in der Zivilisation wurde als nächstes eine Katzengruppe am Ende der Stadt aufgesucht:
An dieser Futterstelle leben diese von „unseren“ Katzen:
Eine kurze Pause am Haus von H. & I., bei dem diese Katzen vor die Linse kamen:
Habt Ihr Euch ausgeruht? Können wir weiter?
OK, auf geht´s! Zu weiteren Restaurants, versteckten Plätzen und Sommerhäusern, deren Eigentümer das Füttern auf ihrem Grundstück gestatten.
Und immer noch haben wir nicht alle der über 150 Katzen gesehen, die inzwischen bei H. & I. dank Eurer Spenden kastriert werden konnten. Das wollten die beiden nicht auf sich sitzen lassen!
Während der Reisenachbereitung und dem Sortieren der vielen Bilder erreichten uns dann noch nachträglich diese Fotos:
Einige Fotos sandten H. & I. uns noch kurz vor der Reise. Wir schafften es da nicht mehr, sie zu zeigen. Sie runden nun den Bilderreigen dieses Kapitels ab:
Zum Schluss noch einmal Alina, mit der wir die Fototour begannen – einfach, weil es zu schön aussieht.
Wer von Euch bis jetzt durchgehalten hat, kann sich vielleicht andeutungsweise vorstellen, wie beeindruckt und überwältigt Jörg von dem, was H. & I. neben ihrem privaten und beruflichen Alltag leisten, nach 6 Stunden über Stock und Stein aus dem Safaribus fiel!
Wir selbst waren immer überrascht, wie gut H. & I. die Katzen auseinanderhalten können. Es haben ja nicht nur unsere Katzen ihre Namen! Aber I. trug die ganze Zeit ihr unersetzliches Notizbuch mit dem Verzeichnis der Futterstellen und der dort lebenden Katzen mit sich herum.
Jörg, der unser vereinsinternes „Katzenlexikon“ pflegt, gab übrigens H. & I. anschließend den Link zu dieser Datensammlung, damit wir unsere Aufzeichnungen von nun an gegenseitig abgleichen können.
Auf diese Weise konnten wir vor kurzem auch eine Verwechslung bei Kimis, Artsi und Meletis auflösen. Ebenso erfuhren wir dadurch leider, dass Rosetta und Rover seit August vermisst werden. Wir hoffen auf ein glückliches Wiedersehen!
H. & I. haben bei ihren Füttertouren aber nicht nur die Katzen im Blick, sondern auch ein Auge für ihre schöne Insel. Und so senden sie uns nicht nur die vielen Katzenfotos, sondern solche stimmungsvollen Impressionen von Andros, mit denen wir dieses Kapitel abschließen:
Kapitel 4: Katzen-Sixpack
Nach dem Sonntagsausflug zu H. & I. kehrt nun der „Andros-Alltag“ ein. Das heißt, die Tierärztin öffnet ihre Praxis wieder und wartet auf Kastrakatzen. Um sie nicht zu enttäuschen, wurde schon in Vorbereitung auf die Reise einiges organisiert.
Unter anderem wurde auch bei der Einheimischen V. angefragt, ob bei ihr oder ihren Nachbarn in der Siedlung zu kastrierende Katzen eingefangen werden können.
Das wurde bejaht, so dass für diesen Tag das Programm also bereits feststand.
Doch zuerst wie immer die morgendliche Füttertour:
Futterstelle 1
Hier auf die Schnelle nur ein kleiner Rückblick auf den Vorabend, der im vorherigen Safaribericht einfach keinen Platz mehr fand.
Melina wartet nicht mehr auf dem Nachbargrundstück, sondern kommt sofort herbei.
Außerdem zeigte sich dem Reisenden endlich persönlich ein wunderhübscher, aber etwas scheuer Kater, der Anfang 2020 dort auftauchte und nur ab und an den Griechen vor den Fotoapparat lief.
Leider erschien er auf dieser Reise auch nur an diesem einen Abend, und an Einfangen war bei ihm auch nicht zu denken. Von unseren Griechen bekam er aber schon mal vorsorglich den Namen „Grizoulis“, also Grauling.
Futterstelle 2
Zwar auf der letzten Reise schon so ähnlich erlebt und beschrieben, aber trotzdem immer wieder schön, wie schnell sich die Katzen auf den Reisenden (oder doch nur auf die Futterdosen?) einstellen. Jörg wurde wieder auf halbem Wege abgeholt:
Ein unkastrierter Kater, der dort schon im Juli sein Auskommen fand, aber nicht näher kommt, solange der merkwürdige Fremde da herumsteht.
Zora, die im Sommer Probleme mit ihrem nicht mehr vorhandenen linken Auge hatte und deshalb von unserer Freundin A. (2) zur Tierärztin gebracht wurde.
Sie wurde nochmals operiert. Die Naht sieht jetzt sehr gut aus, es sind nur noch ein paar Reste der selbstauflösenden Fäden zu sehen.
Heute kam auch Data zum Frühstück.
Ein inniges Pärchen: Data und Eva.
Futterstelle 3
Hier traute sich Tiger nun trotz des Reisenden neben Sokrates an den Futterteller.
Sokrates und Timos.
Schiko ist die Situation immer noch nicht geheuer.
Nachdem die Katzen an unseren Futterstellen sich satt in die Büsche schlugen, weiter zu…
V. und Nachbarn
Mit V. ist unser Kontakt zwangsläufig nicht so intensiv wie mit „unseren“ Griechen, aber dennoch bleiben wir miteinander im Gespräch.
Auf diese Weise erfuhren wir, dass ihre Nachbarin M. gern drei Katzen kastrieren lassen würde. Diese Nachbarin ist übrigens keine Unbekannte. Von ihrem Grundstück stammt Rika, die bei Lavinias Reise im August 2020 kastriert wurde. Was lag näher, als nachzufragen, wie es ihr geht!
Augenscheinlich sehr gut!
Auf dieser Reise gesellten sich nun gleich drei weitere Katzen zu Rika auf unsere Kastrationsliste bei M.:
Damit war das Auto auch wieder gut gefüllt:
Denn mit an Bord waren Rubini, die im Februar als kleines Kätzchen an Futterstelle 1 aufgegriffen wurde und seitdem bei S. lebt und die beiden Kätzinnen Melli und Eleysia, die auf der gestrigen Fotosafari eingefangen wurden
Natürlich wurde der Besuch bei V. und ihrer Nachbarin auch genutzt, ein paar der unsrigen dort lebenden Katzen aufs Bild zu bannen und Erkundigungen über die jetzt nicht gesehenen einzuholen.
Nicht aufs Bild wollten Dream, Enola, Helga, Paris, Smilla, Söckchen und Xisphina. Ihnen geht es aber nach Auskunft von V. gut.
Wie viele Androsianer hat auch V. noch einen Wohnsitz in Athen und ist zwar mehrfach im Jahr, aber nicht ständig auf Andros. Für die Zeit ihrer Abwesenheit gibt sie ihrem direkten Nachbarn Futter, damit die Katzen versorgt sind. Da sie jetzt im Herbst erst vor kurzem anreiste, sah sie noch nicht alle. Von Adolpho, Elli, Floyd, Nerida, Mýti, Occhio und Sia wusste sie daher nichts zu berichten. Wir hoffen, dass es ihnen gut geht!
Obwohl wir uns immer mal wieder aus der Ferne nach den dortigen Katzen erkundigen, ist ein persönliches Gespräch besser geeignet, um auch hier einmal einen Gesamtüberblick zu erhalten. Die Kastrationsaktion bei der Nachbarin M. bot für Jörg die Gelegenheit dazu. So erfuhr er leider, dass Lumi bereits Anfang 2020 überfahren aufgefunden wurde. Wir behalten sie unter unseren Sternchen in Erinnerung: Lumi.
Das noch schlafende Kastra-Sixpack wurde dann wieder über die Insel verteilt:
Eleysia und Melli gingen zurück zu H. & I.
Rubini wurde zu S. gebracht.
Amarula, Mojito und Sangria bleiben über Nacht im Ferienhaus, ehe sie zu M. heimreisen – sicher ist sicher!
Uff…
Noch die Abendrunde. Nichts Neues an Futterstelle 2. Dafür aber an…
Futterstelle 1
Futterstelle 3
Sokrates nun endgültig wieder in alter Pracht – das Schmuddelimage ist Vergangenheit! Wir schließen dieses Kapitel also sauber ab.
Kapitel 5: Das Ende ist nahe!
Über Südeuropa braute sich in den letzten Tagen ein Unwetter nach dem anderen zusammen. Die Wettervorhersagen änderten sich stündlich. Das Wetter auch. Mal Sonnenschein, mal Regen, dazu entweder Windstille oder Sturmböen.
Das mag für einen schönen Badeurlaub ärgerlich sein. Aber…
Das Reiseende naht, der Flug am 15. Oktober ist gebucht, davor liegt noch eine Überfahrt mit der Fähre am Vortag, und genau für diesen Abreisetag wurde schwerer Sturm über der Ägäis angekündigt.
Ob der Schiffsverkehr deshalb eingestellt wird oder nicht, entscheidet nicht die Fährgesellschaft, sondern die Küstenwache. Das leider nur sehr kurz vorher.
Den Sturm auf der Insel auszusitzen, kann sich der Reisende nicht erlauben. Seinen eigenen Flug könnte er bestimmt auf ein, zwei Tage später umbuchen. Jedoch Plätze für mitreisende Tiere sind Wochen vorher schon ausgebucht – und diesmal sollen drei Katzen ihre Chance bekommen!
Auch ist uns Maries Reise im März 2019 noch in sehr lebhafter Erinnerung, als sie binnen einer oder zwei Stunden ihre Siebensachen und Tiere einpacken musste, um die Insel Hals über Kopf mit der letzten Fähre verlassen zu können.
Die erfahrenen Insulanerinnen H. & I. rieten Jörg dazu, je nach Großwetterlage schon einen Tag eher auf das Festland zurückzukehren. Und auch möglichst jetzt schon die Koffer mit allem zu packen, was nicht mehr unbedingt benötigt wird, um bei einer sofortigen Abreise nicht damit noch Zeit zu vertrödeln.
Das ließ sich der Reisende natürlich nicht zweimal sagen!
Im Verlaufe des 12. Oktober entschied sich Jörg dann nach weiteren Erkundigungen bei der ebenfalls fährerfahrenen Tierärztin, die Zelte tatsächlich einen Tag eher abzubrechen. Das verkürzte zwar die ohnehin schon nicht sehr lange Reise, aber die drei Notfellchen zurückzulassen, die sowohl eine Platzreservierung im Flugzeug hatten als auch schon auf ihren Pflegestellen erwartet wurden, hätten sich die beiden Vereinsvorstände nie verziehen!
Somit war das dann plötzlich der letzte ganze Tag, den Jörg auf Andros verbrachte.
Dieser konnte wenigstens noch dafür genutzt werden, eine sehr scheue Katze für die Kastration einzufangen:
Agapi – eben noch an der Futterstelle…
… und kurz darauf friedlich schlummernd bei der Tierärztin, …
… nachdem sie vorher noch die Praxis verwüstete. So scheu sie ist, so wild ist sie auch. Beim Versuch, sie für die Narkose in den Käfig umzusetzen, sprengte sie die Box und raste wie besessen über Tische und Schränke. Diverses OP-Besteck fiel scheppernd zu Boden. Ebenso der oben auf einem Schrank deponierte Abfalleimer für leere Injektionsfläschchen (der Eimer allerdings war voll…). Schlussendlich konnte Jörg das Wildchen im Regal mit dem überteuerten Spezialfutter, das Tierärzte überall auf der Welt verticken, festsetzen und die Tierärztin das Narkosemittel injizieren. Aber erst, als Agapi das Regal leergefegt hatte…
Während des Einfangens an der Futterstelle interessierten sich künftige Kastrationskandidaten sehr für die Box, in der sie zur Tierärztin reisen würden – leider waren sie jetzt noch zu klein dafür.
Auf dem Weg zur Tierärztin wurden dann noch die tags zuvor kastrierten drei „Getränkekatzen“ zur Einheimischen M. gebracht (einschließlich Entwurmungstabletten für alle ihre Katzen, denn das, was die drei auf der Fahrt zur Kastration in der Box ablegten, ließ diesbezüglich nichts Gutes ahnen):
Die Tierärztin hat ihren Sitz in der Inselhauptstadt, und diesmal nutzte Jörg den Aufenthalt dort für einen kleinen Rundflug um das wohl berühmteste Wahrzeichen von Andros – den Faros Tourlitis.
Seine Geschichte ist wie so vieles andere auch mit einem Kapitel finsterster deutscher Historie verbunden. Der Leuchtturm, der jetzt dort steht, wurde erst 1990 errichtet. Es ist ein originalgetreuer Nachbau des 1897 eingeweihten Leuchtturms, der 1943 bei einem deutschen Luftangriff zerstört wurde.
Auf der während dieser Reise letzten Rückfahrt von der Tierärztin bot sich mit einer schlafenden Katze die Gelegenheit, noch einmal in Ruhe innezuhalten und die schroffe Schönheit dieser einzigartigen Insel einzufangen – ungefähr dort, wo am ersten Tag dicke Nebelbänke die Sicht versperrten:
Der Nachmittag brachte dann noch herrlichstes Wetter zustande, das auch die Katzen an der Futterstelle 2 zu genießen wussten!
Wenn das nicht Motivation genug für Jörg war, es ihnen gleichzutun und noch einmal den Strand aufzusuchen, dessen Plätschern nichts von angekündigten Stürmen erahnen ließ!
Mit einem Bad im Mittelmeer beendete Jörg den letzten Tag auf dieser Androsreise.
Morgen bricht er zur Abschiedsrunde an den Futterstellen auf und begibt sich mit seinen pelzigen Reisegefährten auf die Heimfahrt.
Doch davon erzählen wir im Schlusskapitel.
Kapitel 6: Reisekatzen im Gepäck.
Im letzten Kapitel stellen wir nun endlich die Reisekatzen vor!
Wie bei jeder Reise haben wir einen Plan dafür, welche Katzen diesmal die Chance auf ein behütetes Für-Immer-Zuhause in Deutschland bekommen sollen. Diesen Plan brauchen wir auch, denn die Katzen müssen bereits vorher auf die Reise vorbereitet werden.
Leider gibt es immer mehr Katzen als Plätze im Flugzeug. Auch deshalb ein Plan, um eine Auswahl zu treffen, welche Katzen auf der Liste vorn stehen dürfen. Das allerdings macht uns immer das Herz schwer, denn das bedeutet auch, Katzen auf der Liste nach hinten zu schieben, in der Hoffnung, dass sie beim nächsten Mal mitkommen können…
REISEKATZE AMY
Eine solche Katze, die oft zurücktreten musste, ist unsere Amy. Sie sollte schon lange in Deutschland sein, denn ihre Ohren wurden immer stärker von der Sonne angegriffen. Aber immer kam ein neuer Notfall dazwischen, dem wir Vorrang einräumen mussten. Sei es Alissa mit ihrem steifen, nach einem Bruch verkrüppelt zusammengewachsenen Bein. Sei es Cosy mit mehrfachem Kieferbruch. Sei es Kitty mit immer wieder anschwellendem Auge trotz mehrfacher Operationen…
Diesmal aber war es soweit! Wir konnten unserer griechischen Freundin A. (2), die sie und andere Katzen an ihrem Haus versorgt, wenn sie auf Andros weilt, die schöne Nachricht überbringen, dass Amy auf die Reise vorbereitet werden kann! Ihre Freude darüber könnt Ihr Euch bestimmt vorstellen; auch sie hoffte ja schon lange auf Amys Ausreise! Kastriert wurde Amy bereits im Juli 2017, und wer weiß, wann sie dort das erste Mal auftauchte!
Amy bezog somit den kleinen, separaten Raum neben der Küche. Sie war von Anfang an neugierig und gar nicht scheu.
REISEKATER KLAUSI
Klausi gehört noch nicht lange zum Clan der Androskatzen. Er wurde erst am 30. Juli diesen Jahres kastriert. An der Futterstelle haben wir ihn vorher nicht bewusst wahrgenommen, aber vielleicht huschte er ein paar Wochen zuvor schon mal durchs Bild, wenn die Griechen uns Fotos sandten.
Als Jörg ihn im Sommer diesen Jahres zur Kastration brachte, stellte sich bei ihm so ein merkwürdiges Bauchgefühl ein. Inzwischen kennen wir die Androskatzen und ihr Verhalten an den Futterstellen recht gut. Und Klausi benahm sich irgendwie anders…
Daher kurze Abstimmung zwischen den beiden Vorständen: Wir vertrauen dem zweiten Vorstandsbauch und lassen Klausi schon gleich bei der Kastration testen, damit er gegebenenfalls einen Reisekatzenstatus bekommt.
Das Bauchgefühl trog nicht – Klausi wurde FIV-positiv getestet (und FeLV zum Glück negativ). Auf der damaligen Reise waren die Plätze allerdings schon vergeben, und er muss ja auch vorher reisefertig gemacht werden. Doch als Klausi dann anfing zu schnupfen, war die Entscheidung klar: Ein FIV-Kater, der schon im milden Herbst Schnupfen hat, muss vor dem Winter dort weg!
Klausi nahm deshalb jetzt Quartier im zweiten Separée der Ferienwohnung. Ein drolliger kleiner Kerl! Sobald der Reisende den Raum betrat, wurde katerhaft standesgemäß gefaucht. Um dann aber sofort zum mitgebrachten Futterteller zu eilen. Für die Ruhepausen wurde ein kleiner Tisch sein Lieblingsplatz – geschützt, aber mit gutem Rundumblick.
REISEKATZE CHIONOULA
Chionoula ist wie Amy eine „Ohrenkatze“. Insbesondere weiße Katzen leiden sehr unter der südlichen Sonne. Chionoula lebte bei S. und wurde bereits im Dezember 2017 kastriert. Auch bei ihr verschlechterte sich der Zustand ihrer Ohren schleichend, aber unaufhaltsam. Als es im letzten Sommer allerdings drastisch schlimmer wurde und selbst Sonnencreme für Babys mit sehr hohem Lichtschutzfaktor nichts mehr half, stand auch hier die Entscheidung fest, dass sie auf Andros keinen weiteren Sommer mehr verbringen soll.
Obwohl sie schon Jahre bei S. verbrachte, war Chionoula recht vorsichtig dem fremden Reisenden gegenüber und zog sich lieber still zurück. Das Bad war daher für ihren Aufenthalt gut geeignet.
Somit konnten alle drei Reisekatzen bestens voneinander separiert auf die Ausreise warten. Das ist ein sehr wichtiger Aspekt auf unseren Reisen!
Denn wenn sie ins Ferienhaus kommen, haben alle Katzen zwar ihren FIV- und FeLV-Test hinter sich, doch das sind dort natürlich nur Schnelltests, wenn nicht beispielsweise wegen einer vorherigen größeren Operation ein Blutbild angefertigt wurde. Und ob die Katzen lästige Untermieter wie Giardien an Bord haben, ist anfangs natürlich unklar – und auch hier ist es bestenfalls ein Schnelltest.
Chionoula verkrümelte sich entweder in der Box oder hinter der Toilette. Für Leckerlies allerdings kam sie augenblicklich aus ihrem Versteck! Wie man sieht, wurde es höchste Zeit, sie mitzunehmen.
Und wie bei jeder Reise kam nun auch hier der Moment für die Abschiedsrunde an den Futterstellen.
Futterstelle 1
Dort war leider nicht viel los, so dass zwar Futter verteilt wurde, aber außer Agapi wieder freizulassen nichts weiter passierte.
Futterstelle 2
Und zwei Überraschungsgäste lassen sich blicken, buchstäblich in letzter Minute: Scotty und Mocca. Letztere zuletzt persönlich vor einem Jahr und im Mai auf einem Foto gesehen! Ihr musste im August 2020 während Lavinias Reise leider das linke Auge entfernt werden. Aber auch hier ist die Narbe wie bei Zora bestens verheilt.
Futterstelle 3
Zum Abschied war nur die Stammbesatzung mit Miss Meier, Sokrates und Timos anwesend. Bei Sokrates erinnert wirklich nichts mehr an die Unwetternacht zu Reisebeginn.
Dann noch Koffer packen, was aufgrund der Notfallvorbereitung an den beiden Tagen zuvor nicht mehr viel Arbeit bedeutete, und die Reisekatzen in ihre Boxen komplimentieren.
Und wenig später begann die Heimreise mit einer zum Glück ruhigen Überfahrt.
Die Katzen bleiben nicht im Auto! Im eisernen Bauch der Fähre ist es laut und stickig. Diesmal stand neben Jörgs Mietwagen sogar noch ein LKW mit Kühlkoffer, dessen dieselbetriebene Klimaanlage natürlich auch in der Fähre in Betrieb bleiben musste!
Da ist es in der Passagierlounge doch wesentlich gemütlicher!
Den nächsten Tag verbrachte die kleine Reisegruppe in der Unterkunft. Dort unterzukommen, war zwar nicht mit so viel Aufregung und Androhung von Polizeigewalt verbunden wie im Sommer, aber dennoch ein kleines Abenteuer.
Jörg hat sich inzwischen angewöhnt, regelmäßig vor der Reise alle Unterkünfte und sonstigen Anmietungen und Buchungen zu prüfen und abzufragen. Und siehe da – der Vermieter der Wohnung für die Nacht vor dem Flug hatte tatsächlich vergessen, die eigentlich bestätigte Buchung auch fest zu reservieren! Glücklicherweise war bei seiner Nachbarin zwei Häuser weiter noch etwas frei, und Haustiere waren da auch erlaubt.
Es ist eins der letzten Häuser oben am Hang, so dass die Aussicht für die Umbuchung vorher etwas entschädigte.
Mit Haustieren irgendwo in Flughafennähe unterzukommen, entwickelte sich übrigens aufgrund der Pandemie inzwischen zu einem Problem. Unsere sonst auf allen Reisen genutzte Ferienwohnung wurde mangels Touristen nun dauervermietet. Das kann man dem Vermieter natürlich nicht verübeln, ist aber schlecht für uns. Andere Unterkünfte, die früher auf unserer Liste standen, sind bei Airbnb nicht mehr zu finden. Weitere erlauben keine Haustiere mehr, da sie schlechte Erfahrungen damit sammelten. So muss man inzwischen froh sein, überhaupt etwas buchen zu können, wo Reisekatzen erlaubt sind.
Diesmal ging es zum Glück gut aus. Die Unterkunft war zwar recht winzig, die Vermieterin aber äußerst gastfreundlich. Sie spendierte nicht nur ein paar Kleinigkeiten wie Obst und Gebäck für den Gast, sondern brachte auch Futternäpfe und Katzenfutter vorbei! Da Jörg selbst noch genug Futter mit sich führte, wurden damit gleich mal die Katzen gefüttert, die dort ums Haus schlichen.
Inzwischen erreichte auch das angekündigte Unwetter die ägäischen Inseln und näherte sich dem Festland, so dass Jörg froh war, an dem Tag die Unterkunft nur noch einmal zum Tanken verlassen zu müssen.
Schließlich hieß es wieder nächtens aufzustehen. Der Flug ging kurz nach 8:00 Uhr, und es müssen nicht nur der Mietwagen und der Koffer abgegeben, sondern auch drei Katzen eingecheckt und durch die Sicherheitskontrolle gebracht werden. Jede Katze muss dafür in einem gesonderten Raum in den Katakomben des Flughafens einzeln aus ihrer Box genommen und nach der Boxendurchleuchtung wieder eingepackt werden. Dann noch die Boxen ordentlich mit Panzerband und Kabelbindern versiegeln – fertig!
Das dauert beim Alleinreisenden natürlich eine gewisse Zeit, bietet aber auch Gelegenheit, mit dem Sicherheitspersonal des Flughafens ins Gespräch zu kommen. Diesmal wurde Jörg von einer Frau bewacht, die selbst sieben Katzen zu Hause hat – alle zugelaufen oder als Kitten aufgesammelt. Katzenfreunde unter sich!
Nach einer Woche ständiger Aktivität und umgeben von Katzen fühlte es sich für den Reisenden ziemlich unwirklich an, plötzlich still und nur von seinem kleinen Rucksack begleitet einfach dazusitzen und auf das Flugzeug zu warten!
Der dreistündige Flug selbst war pünktlich, Jörg holte eine Mütze voll Schlaf nach und – das bange Warten am Ausgabeschalter nimmt mit jeder Reise keineswegs ab! – konnte seine Reisekatzen unbeschadet im Empfang nehmen.
Der Androsreisende verwandelt sich noch schnell in einen Chauffeur, die Katzen müssen ein letztes Mal das Transportmittel wechseln und ab geht´s zu den Pflegestellen!
Und nach den trüben Regenbildern erreichte Jörg ein herrlich buntes Bild von S. Die frisch kastrierte Rubini musste während des Regenwetters auf Andros sicherheitshalber in der Garage bleiben, aber nun durfte sie endlich wieder ins Freie!
Mit diesem fröhlichen Bild findet nun auch der Bericht dieser Androsreise seinen Abschluss. Wir wünschen den ehemaligen Reise- und nun Pflegekatzen alles Gute in Deutschland und hoffentlich bald ein wundervolles Zuhause für immer!
Der Bericht ist zwar beendet, aber nach der Reise geht es nahtlos weiter:
Unsere Androskatzen sind nämlich etwas Besonderes! Sie mäkeln nicht am Futter herum! So verwundert es natürlich nicht, wenn die letzte Futterlieferung zu S. gegen Ende des Sommers schon wieder zur Neige geht.
Diesmal wird es eine etwas größere Aktion, denn nicht nur S. soll beliefert werden, sondern auch H. & I. können Unterstützung für ihre – nein, auch unsere! – Schützlinge gut gebrauchen! Denn was eine regelmäßige Futterversorgung Gutes bewirkt, habt Ihr auf den vielen Fotos sehen können.
Bereiten wir unseren Androskatzen also eine Weihnachtsfreude, damit sie den Winter leichter überstehen! Wer uns dabei unterstützen mag, kann gern die Möglichkeiten auf unserer Spendenseite nutzen!